Auch Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy wird zum EU-Außenministertreffen nach Mallorca reisen. Dadurch soll der Zusammenkunft von Guido Westerwelle und seinen europäischen Kollegen nicht nur mehr Gewicht verliehen werden. Auch weil die sogenannte EU-Zukunftsgruppe sich am 19. und 20. Juli vor allem mit Maßnahmen zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise beschäftigen wird, die insbesondere Spanien betreffen, will sich Rajoy das Treffen der Spitzenpolitiker auf der Insel nicht entgehen lassen.

Der Gipfel soll in einem Hotel am Paseo Marítimo in Palma stattfinden. Gastgeber ist der spanische Außenminister, José Manuel García-Margallo. Dieser würde gerne herausfinden, warum die Eurozone als einiziger bedeutender Wirtschaftsraum der Welt kein Wachstum vorweisen kann. "Wir müssen eine Diagnose erstellen, uns eine Therapie verordnen und eine Marschroute festlegen, die uns aus der Krise führt", kündigte er an. Darüber, wie das gelingen soll, herrschte zwar nicht in allen Ländern die gleiche Meinung. "Aber ich plädiere dafür, einen gemeinsamen Nenner zu suchen."

Erwartet werden die Minister aus Deutschland, Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Polen sowie Portugal. Die EU-Zukunftsgruppe war auf Initiative Westerwelles als informelles Gesprächsforum der Außenminister gegründet worden. Seit der ersten Zusammenkunft in Berlin traf sich die Gruppe bereits in Brüssel, Wien oder New York. Mallorca war bereits im vergangenen Jahr Gastgeber für das Treffen, bei dem auch ein gemeinsames Essen im Haus von Westerwelle in Palmas Nobelort Son Vida auf dem Programm stand.