Nach dem Tod des früheren spanischen Ministerpräsident Adolfo Suárez, des "Architekten des Übergangs zur Demokratie", haben jetzige und frühere Politiker auf Mallorca das Wirken des Ausnahmepolitikers gewürdigt. Suárez hatte sich nicht nur gerne auf der Insel aufgehalten, auch viele politische Lebensgefährten stammen von hier. Sie alle beschreiben ihn als mutigen Politiker, der mit großer Überzeugungskraft für seine Ideale eingetreten sei. Der heutige Balearen-Premier José Ramón Bauzá, bezeichnete Suárez als "einen der ersten Demokraten Spaniens", Suárez sei ein brillanter Politiker mit großer Überzeugungskraft gewesen, der das Allgemeinwohl vor Parteiinteressen gestellt und mutige Entscheidungen gefällt habe.

Der liberale Politiker starb am Sonntag (23.3.) in einem Madrider Krankenhaus im Alter von 81 Jahren an den Folgen eines Demenzleidens. Die spanische Regierung erklärte eine dreitägige offizielle Trauer.

Suárez war der erste freigewählte Regierungschef in Spanien nach dem Ende des Franco-Regimes (1939-1975). Er war als weitgehend unbekannter Politiker im Juli 1976 von König Juan Carlos völlig überraschend zum Ministerpräsidenten ernannt worden. Bei den ersten freien Wahlen nach dem Ende der Diktatur wurde er knapp ein Jahr später im Amt bestätigt. Mit einer mutigen Reformpolitik hatte Suárez - zusammen mit dem Monarchen - maßgeblichen Anteil am friedlichen Übergang des Landes von der Diktatur zur Demokratie.

Suárez hatte auf Mallorca oftmals seine Sommerferien verbracht. Nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik wurde er auch zum Mallorca-Residenten und kaufte ein Haus in Palmas Nobelviertel Son Vida. Auf der Insel ging er dem Segelsport nach und spielte Golf.