Manfred Schmider, der einstige Chef von Flowtex und Mallorca-Resident, muss erneut ins Gefängnis. Das hat am Donnerstag (28.1.) das Bezirksgericht Frauenfeld im Schweizer Kanton Thurgau entschieden. Es verurteilte den 66-Jährigen wegen Geldwäsche zu einer Freiheitsstrafe von 14 Monaten, wobei sieben Monate davon auf Bewährung ausgesetzt werden können.

Schmiders Ex-Frau muss ebenfalls wegen Geldwäsche sowie Urkundenfälschung für drei Jahre ins Gefängnis, davon zwei Jahre auf Bewährung. Die beiden erwachsenen Kinder des Ex-Paares dagegen wurden freigesprochen.

Der auch als "Big Manni" bekannte Manfred Schmider lebt seit Jahren zumindest zeitweise auf Mallorca. Und das nicht auf kleinem Fuß. In einem Exklusiv-Interview mit der MZ rechtfertigte er sich 2009 damit, dass er gewissermaßen aus Not in der Villa seiner wohlhabenden Ex-Frau im vornehmen Stadtviertel Son Vida untergeschlüpft sei.

Der Prozess um die Veruntreuung von Millionen Euro mit Hilfe des deutschen Betrugsunternehmens Flowtex hatte im Oktober 2015 begonnen und rund 20 Verhandlungstage gedauert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die von Schmider in Ettlingen bei Karlsruhe gegründete Firma hatte mehr als 3.000 Spezialbohrgeräte zur unterirdischen Rohrverlegung "verkauft", von denen die meisten allerdings nur auf dem Papier existierten. Der Schaden durch diese Luftgeschäfte belief sich auf 2,6 Milliarden Euro. Schmider saß in Deutschland sieben Jahre in Haft, 2007 kam er frei.