Macht sie bald als Topmodel Karriere? Kim Hnizdo, gerade einmal 20 Jahre alt, ist unter den letzten sieben Kandidatinnen der deutschen Castingshow „Germany´s Next Topmodel" (GNTM). Sie wird als eine der Favoritinnen für das Finale auf Mallorca gehandelt. Zurzeit macht sie allerdings eher mit ihrem Liebesleben Schlagzeilen: Die „Bild-Zeitung" berichtet am Mittwoch (27.4.), dass sie und zwei andere Kandidatinnen sich von ihren Partnern getrennt haben. Zu Privatem will sich Hnizdo im Interview nicht äußern. Die nächste Folge wird am Donnerstag (5.4.) um 20.15 Uhr auf ProSieben ausgestrahlt. Es geht um den Einzug ins Finale am 12.5. auf Mallorca.

Frau Hnizdo, Sie sind Top-Favoritin bei „Germany´s Next Topmodel". Jeder sagt, dass Sie gewinnen werden.

Auch in meinem Umfeld höre ich das oft. Aber ich bin mir da nicht so sicher. Bis jetzt war es immer so, dass das Mädchen gewonnen hat, das die größte Entwicklung durchgemacht hat, und selten die, die von Anfang an die Favoritin war. Deswegen glaube ich da nicht dran. Das wäre einfach zu offensichtlich. Fata oder Elena C. sind genauso Favoritinnen.

Der Druck ist aber schon ziemlich groß, oder?

Auf jeden Fall. Ich dachte immer, irgendwann kommt der Fall. Wenn man die ganze Zeit nur Lob bekommt, dann denkt man schnell, dass bald bestimmt etwas schiefläuft. Tatsächlich aber gab es nicht viele Rückschläge für mich.

Wenn es jetzt nicht klappt bei GNTM, haben Sie einen Plan B?

Plan B ist, dass ich zurück zur Uni gehe. Ich habe schon angefangen, Jura zu studieren. Je nachdem, Wievielte ich werde, werde ich das Studium entweder fortsetzen oder versuchen, ein Fernstudium im Medienbereich zu machen.

Warum haben Sie sich bei GNTM beworben?

Ich schaue die Sendung schon, seit ich klein bin. Na ja, und wenn man einigermaßen gut aussieht, groß und schlank ist, dann erzählen dir alle deine Freunde, dass du zu GNTM müsstest. Ich wollte es einfach mal ausprobieren. Das letzte Mal habe ich die Castings aber verpasst. Bei dieser Staffel habe ich mich dann beworben. Ansonsten ist man ja auch irgendwann zu alt. Also habe ich es versucht und muss mich jetzt nicht mehr mein Leben lang mit der Frage beschäftigen: Was wäre geschehen, wenn ?

Modeln war also nicht Ihr Berufswunsch Nummer eins?

Ich bin nicht in die Sendung gegangen und habe gesagt, dass ich unbedingt Germany´s Next Topmodel werden will. Das hat sich aber im Laufe der Staffel geändert. Ich wollte schon immer gerne modeln, aber man muss ja auch realistisch sein. Man kann viel träumen, muss aber auch

etwas tun für seinen Traum.

In welcher Model-Metropole sehen Sie sich?

Da habe ich mir noch gar keine Gedanken drüber gemacht. Ich weiß aber zum Beispiel, dass die Mädels in Asien superdünn sind, viel dünner als ich. Ich bin halt kein 1,80 Meter großes Mädel, das nur 40 Kilo wiegt. Damit will ich aber nicht sagen, dass ich dick bin. Ich will nur sagen, dass ich eher dahin passe, wo die Maße etwas normaler sind.

Wem von Ihren Konkurrentinnen gönnen Sie den Sieg noch?

Ich kann wirklich ehrlich sagen, dass ich jeder anderen den Sieg gönne, denn wir verstehen uns ausnahmslos gut. Klar, es gab auch Reibereien. Aber von mir aus gibt es nicht ein Mädchen, bei dem ich sagen würde, die mag ich nicht oder die hat´s nicht verdient. Ich würde mich für jede freuen.

Was war für Sie der schönste Moment in der Staffel?

Die „amfAR"-Gala in New York. Das war ein großes Highlight und einer der beeindruckendsten Abende in meinem ganzen Leben.

Sie haben sich in dieser Staffel am stärksten verändert. Die lange blonde Mähne musste weg. Viele Tränen sind geflossen. Dann hat Ihnen der Kurzhaarschnitt auch noch das ein oder andere Casting vermiest. Haben Sie sich mittlerweile mit der neuen Frisur abgefunden?

Auf jeden Fall. Die Haare sind für mich gar kein Thema mehr. Bei den Castings war ich schon enttäuscht, aber dann habe ich den Opel-Job bekommen (Wer das Werbegesicht für Opel wurde, war in den vergangenen Staffeln meist auch im Finale, Anm. d. Red.). Jetzt bin ich glücklich, dass ich mit meiner neuen Frisur gut ankomme. Persönlich habe ich mich mit den kurzen Haaren aber schon länger abgefunden.

War das Umstyling denn Ihr schlimmstes Erlebnis?

Damals war das schon ein Schock. Im Nachhinein war es aber einer der besten Momente. Die Paparazzi-Geschichte war übrigens auch nicht so toll für mich (In Sydney hatte ein Paparazzi ein Foto gemacht, als Kims Kleid einen Blick auf ihren Busen erhaschen ließ. Das Bild wurde im Internet veröffentlicht Anm. d. Red.). Mittlerweile ist das alles okay. Aber in dem Moment war es schlimm, weil wir unter großem Druck standen und weit weg von unseren Familien waren.

In dieser Staffel gab es zwei Teams, die gegeneinander antraten. War das Konkurrenzdenken groß oder war der Zusammenhalt im Team wichtiger?

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es Kandidatinnen gab, die sich mehr als Konkurrentinnen gesehen haben als andere. Aber bei den meisten war der Zusammenhalt größer. Wir waren froh, dass wir das Team hatten, weil es uns stärker gemacht hat. Ich habe mein Team eher als Unterstützung empfunden, nicht als Konkurrenz.

Das Format Germany´s Next Topmodel lebt auch von den Streitigkeiten unter den Kandidatinnen. War es schwierig, sich da rauszuhalten?

Ich interessiere mich nicht für die ganzen Zickereien. Denn erstens waren diejenigen meist nicht in meinem Team und zweitens bin ich kein Mensch, der sich viel streitet. Es gibt Wichtigeres, als sich über Kleinigkeiten aufzuregen. Deswegen war es für mich nicht schwer, mich rauszuhalten.

Verfolgen Sie die Staffel jetzt im Fernsehen?

Ja, ich schaue mich selbst im Fernsehen an. Ich brauche aber gute Gesellschaft dabei und ein Glas Wein. Es ist sehr ungewohnt, aber auch witzig, mich selbst zu sehen.

Wird denn vieles so zusammengeschnitten, dass Situationen überspitzt oder heruntergespielt werden?

Der Schnitt lässt schon die ein oder andere Geschichte entstehen. Aber nur, wenn man als Kandidatin selbst auch gewisse Sachen dafür liefert. Es gab kein Drehbuch. Alles, was man sieht, ist auch passiert. Wie es dann zusammengeschnitten wird und was weggeschnitten wird, das sei mal dahingestellt. Die Geschichten werden teilweise schon etwas überspitzt. Letztendlich sind sie aber schon passiert.

Wie sind Sie mit Designer Michael Michalsky, dem Coach Ihres Teams, klargekommen?

Michi war klasse. In Mailand und Miami gab es zwar ein paar Abende, an denen einige aus dem Team mit ihm aneinandergeraten sind. Aber Michael hat das Ganze ja auch zum ersten Mal gemacht. Er hat sich im Laufe der Staffel wirklich positiv entwickelt und ist schnell zu einer großen Unterstützung geworden. Einfach ein sehr herzlicher Mensch.

Heidi Klum hat sich diese Staffel etwas zurückgehalten. Haben Sie trotzdem etwas von ihr mitnehmen können?

Von Heidi habe ich gelernt, dass man auch mit kurzen Haaren sehr gut aussehen kann und dass man manchmal Experten vertrauen sollte. Bei den Haaren bin ich absolut froh, dass ich auf Heidi gehört habe.

Was nehmen Sie noch mit aus der GNTM-Erfahrung?

Ich kann jetzt viel besser laufen als vorher. Auch der Umgang vor der Kamera hat sich verbessert. Wir gehen da alle als Topmodels raus.

Woran wollen Sie noch arbeiten?

Ich will mein Privatleben nicht mehr in der Öffentlichkeit ausbreiten. Ich werde versuchen, Privates und Berufliches strikt voneinander zu trennen.