Die Yacht "La Sultana", die in diesen Tagen vor Palma de Mallorca kreuzt, gehört zwar nicht zu den größten oder modernsten Yachten der Welt. Dafür könnte das in den 60er Jahren erbaute Schiff sicherlich so manche Geschichte erzählen, die reif für die große Leinwand wäre.

Die UdSSR gab das 65 Meter lange und 9,3 Meter breite Schiff in der bulgarischen Werft Georgi Dimitrov in Auftrag, zusammen mit rund einem Dutzend weiterer Schiffe der sogenannten Alupka-Klasse. Die heutige "La Sultana" hieß damals noch "Aji Petri" und kreuzte ab 1962 als Spionage-Schiff des Ostblocks durch die internationalen Gewässer. Insbesondere wurde sie im Schwarzen Meer und den Häfen Odessa Sebastopol, Yalta und Istanbul eingesetzt.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ging die "Aji Petri" an eine bulgarische Reederei. 2007 kaufte eine Hotelgruppe sie auf und gestaltete sie zur heutigen Luxusyacht unter dem Namen "La Sultana" aus. An Bord ist alles in orientalischem Stil eingerichtet und dekoriert. Sie kann zu Höchstpreisen gechartert werden und ist häufiger in balearischen Gewässern unterwegs. /tg