Álvaro Middelmann wäre gerne mit seinem englischen Sportwagen MGB, Baujahr 1964 zu unserem Treffen in Palma de Mallorca gekommen. Aber es hatte am Morgen geregnet, und Feuchtigkeit und Regen seien nun mal die größten Feinde eines Oldtimer-Liebhabers. Also musste der Skoda herhalten, "auch ein schönes Auto", so Middelmann. Doch kein Vergleich zu dem, was seit Mittwoch (20.10) in Port Adriano im Südwesten von Mallorca auffährt.

Zum zweiten Mal richtet der ehemalige Air-Berlin-Chef für Spanien und Portugal die Mallorca Classic Week mit aus, bei der Auto-Enthusiasten aus England, Deutschland, Österreich, Schweiz und Spanien ihre rollenden Schmuckstücke zeigen. "Ein bisschen erinnert mich das Treffen an den Film: die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten", sagt Middelmann. Nur, dass es nicht wie in dem Gerd-Fröbe-Streifen von 1965 um Flugzeuge geht, sondern um Männer und Frauen, "die Freude am Autofahren haben." 107 Anmeldungen gebe es in diesem Jahr, man rechne mit weiteren Teilnehmer, die wie schon vergangenes Jahr zur Mallorca Classic Week dazustoßen werden. "Es ist eine offene Veranstaltung", so Middelmann.

Am Freitag wird es individuelle Touren geben, der für Besucher am interessanteste Tag sei der Sonnabend. Ab 9 Uhr begutachtet dann eine fünfköpfige Jury die Oldtimer beim sogenannten Concours d'Elegance und zeichnet in verschiedenen Kategorien besondere Autos aus. Die Siegerehrung ist für 18.30 Uhr vorgesehen.

Während des Tages findet eine "American-Car-Show" statt (ab 11 Uhr), ab 12 Uhr tritt ein Elvis-Double auf, ab 13 Uhr die "Country Dance Escuela M&M", um 14 Uhr wird Swing-Musik gespielt, ab 15 Uhr findet ein Pin-Up-Girl-Wettbewerb statt.

Besonders sehenswert bei der Show sei ein Prototyp von Rolls-Royce aus dem Jahr 1926, der sich in den Besitz von Lawrence von Arabien befunden haben soll. "Unbezahlbar", sei so ein Wagen. Rolls-Royce zeigt auch die neue Version des Luxus-Models Phantom, mindestens 375.000 Euro werden dafür aufgerufen. Zudem erwartet man 20 Jaguar aus der Reihe E-Type, BMWs aus den 50er-Jahren, ein Ford aus dem Jahr 1905 und ein Mini-Auto, das einmal in Spanien gebaut wurde. Auch der Blick in den Hafen würde sich lohnen: Es soll eine Holz-Segelyacht des Schauspielers Peter Sellers (1925-1980) anlegen.

Am Sonntag findet eine gemeinsame Tour statt, „wir sagen ganz bewusst nicht Rallye, weil es nicht um die Geschwindigkeit geht", bei der die Teilnehmer von Port Adriano aus über Palma bis nach Alfabia fahren und Fragen beantworten sollen, "deren Antworten man nicht auf Google findet", sagt Middelmann. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.