Wie viel Deutsch können Jugendliche auf Mallorca mit nur zwei wöchentlichen Unterrichtsstunden lernen? Nicht viel - und doch eine ganze Menge, zumal wenn sie nicht stumpfsinnig pauken, sondern an einem Projekt arbeiten. Bewiesen haben das am Freitag (20.4.) die Neunt-, Zehnt- und Elftklässler von fünf mallorquinischen Schulen sowie ihre Beiträge für das mittlerweile dritte deutschsprachige Kurzfilmfestival in der Privatschule San Cayetano.

Von den Themen war es ein weiter Reigen von Handysucht und Fußball über Trauer und Krieg bis zu Tierschutz und Zeitempfinden, aber allen gemein waren die ersten Gehversuche auf Deutsch. „Während wir gedreht haben, haben wir festgestellt, dass Deutsch eine schöne und interessante Sprache ist", formulierten es artig die Schüler Ennio Campoli und Andrés Manresa bei der einem richtig großen Filmfestival nachempfundenen Preisvergabe. „Wir konnten im Unterricht Erlerntes tatsächlich anwenden, und wir haben bemerkt, dass wir uns mittlerweile schon gut auf Deutsch ausdrücken können."

Teilgenommen hatten in diesem Jahr die in kirchlicher Trägerschaft befindlichen Schulen Madre Alberta, Sant Pere, Juan de la Cierva, Santa Mónica und San Cayetano. Bei den Neuntklässlern entschied sich die von der Mallorca Film Commission, dem deutschen Konsulat und der Mallorca Zeitung gestellte Jury für einen Film von Schülern von San Cayetano („Distanz"), bei den Zehntklässlern für den Beitrag der Schule Santa Mónica („Steiny") und bei den Elftklässlern für das vom Colegio Sant Pere eingereichte Video („Verbunden").

Mindestens ebenso unterhaltsam und gekonnt die musikalischen Beiträge, insbesondere die von Elitsa Plamenova und Nina Hossein (Santa Mónica) dargebotene Version des Ärzte-Hits „Rebell": „Ich bin dagegen, denn ihr seid dafür". Auch so lässt sich Deutsch lernen.