Beim Piratenfest von Sóller im Norden von Mallorca geht es traditionell nicht sehr friedlich zu. Doch bei der diesjährigen Ausgabe am Montag (14.5.) wurde auch hinter den Kulissen gestritten: Die Guardia Civil, die der Delegation der Zentralregierung auf den Balearen untersteht, habe den Transport von 40 Kilo Schießpulver aus einem Lager in der Gemeinde Montuïri nach Sóller verboten, hieß es im Rathaus von Sóller. Es gehe deswegen "weniger lautstark" zu.

Bei der Nachstellung der Schlacht zwischen Piraten und Einwohnern kämen so - neben Feuerwerk aller Art - nur 10 Kilo Schießpulver, 10.000 Patronen und 39 Gewehre zum Einsatz. Die Einzelheiten des Vorfalls werde man bei einer Pressekonferenz am Dienstag erklären, am Montag stehe erstmal die Fiesta im Mittelpunkt.

Die Delegation der Zentralregierung unterdessen dementiert die Vorwürfe der Gemeinde Sóller. Die Probleme seien auf "Planungsfehler" zurückzuführen, man habe korrekt und kooperativ gehandelt. Verwiesen wird unter anderem auf das Fehlen einer Versicherung.

Gefeiert wurde trotzdem, die Zahl der Besucher stieg noch einmal an - was unter anderen auch darauf zurückgeführt wurde, dass inzwischen die Maut für den Sóller-Tunnel weggefallen ist. Auch die traditionellen Trinkgelage Jugendlicher konnten nicht verhindert werden. Mehr als 150 Einsatzkräfte von Polizei, Zivilschutz, Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Einsatz, um die Sicherheit beim Firó zu garantieren.

Hintergrund: So fallen die Piraten wieder über Sóller her