Mallorca und die Deutschen: Das ist eine Saga von Liebe und Tod, Glück und Unheil, Flucht und Fernweh. Anfangs waren es wohlhabende Deutsche, die vom Inselparadies träumten, später bot die Insel Zuflucht für Verfolgte des NS-Regimes. Schließlich kamen die Touristen. Das zeigte auch ein neuer Dokumentationsfilm, der am Sonntagabend (3.6.) im ZDF lief.

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Schon in den 20er-Jahren leben viele Deutsche auf Mallorca, Künstler und betuchte Bohemiens, fest entschlossen, ihre Trauminsel nie wieder zu verlassen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 kommen viele Deutsche als politische Flüchtlinge auf die Insel.

Doch der Einfluss des Hitler-Regimes reicht auch dorthin. Im vermeintlichen Paradies gibt es viele Landsleute, die dem Zeitgeist folgen und Anhänger der NSDAP werden. Der Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs zerstört die Illusionen vieler Emigranten, die auf ein Leben in Freiheit hofften. Ihre Existenz ist bedroht. Bis 1939 ist Mallorca auch Stützpunkt der deutschen "Legion Condor". Ihre Flugzeuge bombardieren Städte, Schiffe und Stellungen der Republikaner.

Erst in den 50er-Jahren wird Mallorca wieder Touristenziel. Zunächst sind es nur wenige wohlhabende Urlauber aus Deutschland, später rücken Pauschalreisende nach, dank der Niedrigpreise. Rentner überwintern unter der Sonne des Südens. Der Massentourismus der 70er verändert das Erscheinungsbild der Insel nachhaltig. Gegen das "Ballermann"-Image in jüngster Zeit wehren sich die Einheimischen inzwischen vehement. "ZDF-History" erzählt von 100 Jahren "deutscher" Mallorca-Geschichte.

"Mallorca - eine deutsche Liebe", Ausstrahlung am Sonntag (3.6.) um 23.45 Uhr im ZDF