Spanien 1978, das war ein Land, das in Freiheit zu leben begann, mit noch jungen oder wieder zugelassenen politischen Parteien und einem neu konstituiertem Parlament. In diesen turbulenten und intensiven Jahren des Übergangs zur Demokratie nach dem Tod von Francisco Franco 1975 fiel der Presse eine entscheidende Rolle zu. Die Medien waren ein wichtiger Akteur der öffentlichen Debatte, sie trugen viel zur Festigung eines Gesellschaftsmodells bei, in dem Gerechtigkeit, Gleichheit und politische Pluralität keine leeren Phrasen waren.

Verlagsgründung in Zeiten des politischen Aufbruchs

In dieser Zeit der tiefgreifenden Veränderungen und des Aufbruchs wurde im Dezember 1978, fast zeitgleich mit der Verkündung der neuen Verfassung, der Verlag Prensa Ibérica gegründet. Heute, 40 Jahre später, umfasst diese Mediengruppe 17 Zeitungen mit weitreichender Verbreitung in neun autonomen Regionen Spaniens. Prensa Ibérica ist in der spanischen Medienlandschaft zu einer festen Größe geworden, die für freien, unabhängigen und pluralen Qualitätsjournalismus steht.

Den Grundstein dazu legten Javier Moll und seine Frau Arantza Sarasola. Zwei Tage vor dem Verfassungsreferendum am 6. Dezember 1978 begannen sie ihre Laufbahn als Medienunternehmer mit dem Kauf des Verlags Editorial Prensa Canaria, zu dem die Zeitungen „La Provincia" und „Diario de Las Palmas" gehörten. „Seither geht die Geschichte von Prensa Ibérica einher mit der Geschichte der Demokratie in Spanien", sagt Javier Moll, Gründer und Präsident der Verlagsgruppe. „Der Übergang zur Demokratie war ein komplexer Prozess, bei dem neue Mediengruppen wie die unsere für frischen Wind in einer Gesellschaft sorgten, die nach Freiheit lechzte."

Vizepräsidentin Arantza Sarasola ergänzt: „Wir Spanier haben den Medien eine entscheidende Rolle zugestanden, weil wir gelernt hatten, dass die Pressefreiheit ein Garant für Demokratie und Fortschritt ist. 'La Provincia' und 'Diario de Las Palmas' haben ihren Teil dazu beigetragen, dass wir heute in einem besseren Land leben. Darauf sind wir stolz."

Die Expansion

Zu ihrer heutigen Form einer familiär geführten und regional verankerten Mediengruppe fand Prensa Ibérica 1984, als eine Reihe von bis dato staatseigenen Medien versteigert wurden. Der Verlag erwarb damals die Zeitungen „La Nueva España" in Asturien, „Levante-EMV" in Valencia und „Información" in Alicante.

1986 kam „El Faro de Vigo" dazu. Die 1853 gegründete Zeitung ist die dienstälteste Spaniens. Zwei Jahre später gründete Prensa Ibérica „La Opinión de Murcia". Es sollte der Beginn einer Reihe von Zeitungsgründungen sein, bei denen der Name „La Opinión" beibehalten wurde. Es folgten: „La Opinión de Zamora" (1990), die drei Jahre später mit „El Correo" fusionierte und „La Opinión-El Correo de Zamora" heißen sollte. Außerdem kamen „La Opinión de Málaga" (1999), „La Opinión de Tenerife" (1999) und „La Opinión de A Coruña" (2000) hinzu.

1991 übernahm Prensa Ibérica „Diario de Mallorca" und „Diario de Ibiza". Fünf Jahre später folgte die erste katalanischsprachige Zeitung der Verlagsgruppe mit dem „Diari de Girona". 2005 sollte auch noch die Wochenzeitung „Empordà" und 2007 die Zeitung „Regió 7" (2006) hinzukommen. Prensa Ibérica wird vervollständigt durch die Sportzeitung „Superdeporte" (1993) und die im Jahr 2000 gegründete deutschsprachige Mallorca Zeitung.

Mit etwa anderthalb Millionen täglichen Lesern der gedruckten Zeitungen und einer Gesamtauflage von über 160.000 Exemplaren sind die Zeitungen von Prensa Ibérica heute in mehreren Verbreitungsgebieten Marktführer. Zugleich wird das Online-Angebot kontinuierlich ausgebaut. Es nehmen derzeit knapp 30 Millionen Nutzer mit mehr als 170 Millionen Seitenaufrufen pro Monat in Anspruch.

Mehr als bedrucktes Papier

Der Verlagsvorsitzende Aitor Moll betont, dass sich Prensa Ibérica inmitten eines ehrgeizigen technologischen Umbruchs befindet. „Wir setzen voll und ganz auf Inhalte im Internet. Unser Online-Geschäft wird auch in den kommenden Jahren weiterwachsen. Wir stehen vor einer aufregenden Zukunft voller Herausforderungen, in der wir auch unsere multimediale Dimension weiter potenzieren werden." Prensa Ibérica verfügt über Film- und Fernsehproduktionsfirmen, 26 lokale und zwei regionale TV-Lizenzen. Zur Verlagsgruppe gehören auch „Levante TV", „Información TV" und „97.7 Radio Levante".

So wird das Jubiläum gefeiert

Seit den Anfängen verfolgt Prensa Ibérica drei Maximen: die unternehmerische Eigenständigkeit der einzelnen Bereiche, die Unabhängigkeit der Berichterstattung gegenüber der öffentlichen oder privaten Einflussnahme sowie die Verwurzelung in der Gesellschaft. In ihren Verbreitungsgebieten leistet die Verlagsgruppe einen weitreichenden Beitrag zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung. In ihren Presseclubs finden jährlich mehr als 400 für die Öffentlichkeit kostenlose Veranstaltungen statt. Hinzu kommen noch einmal mehr als 250 von den Zeitungen organisierte Veranstaltungen, denen etwa 30.000 Menschen beiwohnen.

Prensa Ibérica feiert das 40-jährige Bestehen mit über das ganze Land verteilten Festakten, einer Wanderausstellung mit Titelseiten aus vier Jahrzehnten und einem Buch mit den Höhepunkten der Verlagsgeschichte. „Wir feiern nicht die Erfolge unserer Unternehmensgruppe, sondern die Arbeit jener Profis, die diese erst ermöglicht haben. Und wir danken natürlich Lesern und Anzeigenkunden für ihr Vertrauen", sagt Verleger Javier Moll. „Sie sind unsere Daseinsberechtigung."