Vor 20 Jahren traf sich eine Gruppe Tänzer an der Playa del Mago (Gemeinde Calvià). In fetzigen Bikinis und mit zerzausten Haaren drehten sie im Halbschatten der Kiefern das Video zu dem Lied „Bailando", mit dem die Sängerin Loona 1998 auf Platz 1 der deutschen Charts schoss und dort 24 Wochen blieb.

„15 verschiedene Versionen hab ich von dem Lied mittlerweile aufgenommen", sagt Loona, als wir sie im Puro Beach in Can Pastilla treffen. Und es wird auch eine 16. Aufnahme geben, eine fürs Radio optimierte Version. Zum 20-jährigen Jubiläum der Erstveröffentlichung hat sich Loona, die eigentlich Marie-José van der Kolk heißt, eine Drehgenehmigung für die Strände von Can Pastilla bis zur Playa de Palma besorgt.

Die Niederländerin will „Bailando" noch einmal neu eintanzen. „Mit ganz viel Glitter und Glamour werden wir die 90er-Jahre wieder aufleben lassen", sagt sie. Loona plant, das Video am 6. Juli auf Youtube zu veröffentlichen. Es soll eine Art Dankeschön werden an den Sommerhit, mit dem sie bekannt wurde.

Sie habe auch mal melancholische Lieder gesungen, aber das hat nicht gepasst. „Ich mache vor allem fröhliche Songs", sagt sie. „Mir hat einmal jemand gesagt, wenn du als Loona lachst, lachen die Leute mit dir. Wenn du weinst, weinst du allein." Die 43-Jährige tritt immer noch in Deutschland auf, aber nur an den Wochenenden. „Den Rest der Woche bin ich nicht Loona, sondern Marie und kümmere mich um meine Tochter." Saphira wurde 2004 auf Mallorca geboren. Noch heute hat die Familie ein Haus bei Cala Blava, aber man sei nur selten hier. Loona lebt mit ihrem Lebensgefährten Mark van der Waal in Amsterdam, die 13 Jahre alte Tochter besucht dort eine Musical-Schule. „Bailando" sei auch ihr Lebensmotto: „Saphira tanzt den ganzen Tag."

Auch wenn sie nicht mehr so oft auf Mallorca ist, mit der Insel verbindet Loona viel. „Ich habe 1992 an der Playa angefangen, als tiquetera zu arbeiten." Die Deutschen in die Discos wie dem damaligen Joy Palace zu locken, sei ihre Aufgabe gewesen. „Ich habe viel dabei gelernt, auch Deutsch. Das Wort Reizwäscheshow war nicht einfach", sagt sie und lacht.