Robert Maunder ist wieder da. Drei Jahre, nachdem der Brite im Unfrieden aus der Immobilienfirma First Mallorca ausgeschieden war, hat sich Maunder die Anteile seiner Ex-Frau Heidi Stadler gesichert und das 1996 gemeinsam mit der Österreicherin gegründete Unternehmen nun allein übernommen. Obwohl Maunder im Gespräch immer wieder betont, dass er keine öffentliche Kritik an seiner ehemaligen Geschäfts- und Lebenspartnerin üben will, ist doch zwischen den Zeilen der ein oder andere Seitenhieb zu vernehmen.

Was ist in den vergangenen Wochen genau passiert?

Ich habe drei Jahre lang mit meinen Anwälten darauf hingearbeitet, eines Tages wieder bei First Mallorca das Kommando zu übernehmen. Nun war die Zeit reif, wir haben Heidi ein Angebot gemacht, um ihre Anteile zu kaufen, das sie annehmen musste. Ein Fonds hat mich dabei unterstützt.

Was ist zuvor eigentlich schiefgelaufen?

Vor drei Jahren habe ich mich von meiner Position als CEO verabschiedet. Das war kein leichter Schritt. Rückblickend würde ich niemandem empfehlen, ein neues Geschäft mit zwei gleichberechtigten Partnern aufzubauen. Bei uns war es im Endeffekt so, dass das Geschäftliche auch die Scheidung hervorgerufen hat. Ich hätte nie gedacht, dass das Tagesgeschäft und seine Reibereien eine solche Auswirkung auf eine Ehe haben können. Aber eines Tages gab es dann mehrere größere Diskrepanzen über geschäftliche Themen mit Heidi, und es kam zur Scheidung.

Was würden Sie heute anders machen?

Ein großer Fehler war, Heidi als alleinige Verwalterin einzusetzen. Da habe ich Lehrgeld bezahlt, denn sie hatte mich sozusagen in der Hand und hat vor drei Jahren, als ich ausschied, ihre Position als Verwalterin ausgenutzt. Trotzdem bin ich sehr vorsichtig, Heidi zu kritisieren. Wir hatten eine tolle Zeit, die ersten 15 Jahre bei First Mallorca waren super.

Sie haben sich kürzlich auf einem Foto umgeben von attraktiven Kolleginnen gezeigt. Wollen Sie Ihre Ex-Frau eifersüchtig machen?

Ich habe wirklich zweimal darüber nachgedacht, ob ich dieses Foto machen soll. Aber der Fotograf ordnete uns so an, dass die Frauen um mich herum vorne und die Männer hinten stehen sollten. Ich habe eigentlich eine Allergie gegen Leute, die sich großkotzig in den Vordergrund stellen. So bin ich nicht.

Die große Anzahl junger Frauen in Ihrem Team ist auffällig.

Wir haben etwa 50 Mitarbeiter, von denen rund 30 Frauen sind. Sie sind in der Überzahl, weil sie für die Stellen besser qualifiziert sind als die Männer, die sich darauf beworben hatten. Wir wissen doch alle, dass Frauen cleverer als Männer sind.

In Werbekampagnen von First Mallorca rekeln sich häufig junge Frauen lasziv. Werden Sie die Linie von Heidi Stadler beibehalten?

Wir wurden für die jüngste Kampagne von einigen Leuten kritisiert und werden diese möglichst schnell ändern. Wir wollen kein sexistisches Bild unseres Unternehmens zeichnen.

Sie ließen ein Bild von sich mit einem kleinen Foto Ihrer zwei Söhne verbreiten. Gleichzeitig hat Ihre Ex-Frau angekündigt, sie wolle sich nach Ihrem Abschied von First Mallorca nun mehr um die Kinder kümmern. Tragen Sie hier einen Rosenkrieg aus?

Nein. Das Foto war ein Geschenk der Belegschaft zu meinem Start. Ich habe mich sehr darüber gefreut und es für alle in die Kamera gehalten. Um die Kinder gibt es keinen Rosenkrieg. Sie sind abwechselnd bei mir und bei Heidi. Auch den Urlaub verbringen sie einmal mit mir und einmal mit ihr. Wir sind sogar kurz nach der Trennung noch einmal gemeinsam in Urlaub gefahren.

Was erwartet die Mitarbeiter von First Mallorca nun nach dem Wechsel an der Spitze?

Zunächst einmal bringe ich nun voll und ganz meine Philosophie ein, nach der ein Unternehmen so gut ist, wie es seine Mitarbeiter sind. Die Leute müssen ihre Arbeit lieben. Sie sollen sich wie in einer glücklichen Familie fühlen, wenn sie zur Arbeit kommen.

Das war offenbar in den vergangenen drei Jahren nicht der Fall. Einige Mitarbeiter verließen das Unternehmen.

Und jetzt kommen viele wieder zurück. Wir haben sehr viele Anrufe von früheren Mitarbeitern gehabt, die sich nun wieder bei First Mallorca bewerben. In Kürze wollen wir ein weiteres Büro in der Altstadt von Palma und eines an der Ostküste eröffnen. Da können wir noch Leute brauchen.

Also nicht mehr nur der Südwesten?

Mallorca ist inzwischen überall beliebt. Egal, welcher Ort, gekauft wird über die ganze Insel. Das war vor ein paar Jahren noch anders.

Die Preise ziehen unaufhaltsam an. Entsteht da eine neue Immobilienblase?

2006 waren die Preise aufgeblasen. Da wurden Immobilien zu Preisen angeboten, die diese niemals wert waren. In diesem Sinne hatte die Krise wirklich etwas Positives. Jetzt steigen die Preise, aber nicht so schnell wie vor dem Crash.