Auf das Familienfoto darf man gespannt sein. Die spanische Königsfamilie steht pünktlich zur Segelregatta Copa del Rey kurz davor, ihre Sommerfrische auf Mallorca anzutreten. Der letzte offizielle Termin von König Felipe VI. in Madrid ist am Donnerstag (26.7.) ein gemeinsames Abendessen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Schon am Freitag könnte er dann mit seiner Frau Letizia und den Prinzessinnen Leonor und Sofía nach Palma fliegen, um ein paar Tage in der Sommerresidenz, dem Marivent-Palast in Palma, zu verbringen. Und natürlich um zu segeln: König Felipe VI. nimmt regelmäßig selbst an den Rennen teil, nach den finalen Wettkämpfen überreicht er in der Regel die Pokale an die Sieger-Crews.

Altkönigin Sofía ist schon seit einigen Tagen auf der Insel, Journalisten wollen auch schon ihren Enkel Froilán gesehen haben. Die Schwester des Königs Gloria Estefan und ihr Mann waren Donnerstag (26.7.) bei einem Abendessen in Puerto Portals. Und auch Altkönig Juan Carlos wird erwartet, sein Schiff die „Bribón" hat schon einen Liegeplatz zugewiesen bekommen - auch wenn er selbst nicht mehr aktiv segelt.

Ob sich Altkönigin Sofía freuen wird, ihren Gatten zu begrüßen, darf allerdings bezweifelt werden. Juan Carlos befindet sich gerade im Mittelpunkt eines handfesten Skandales, in dem seine ehemalige Geliebte, die deutsche Adelige Corinna zu Sayn-Wittgenstein, eine Schlüsselrolle spielt. Von ihr sind Tonbandmitschnitte aufgetaucht, auf denen sie über vermeintliche Schmiergeldzahlungen an den damaligen König geplaudert hatte (MZ berichtete).

Diesbezüglich sind Ermittlungen aufgenommen worden, bei denen auch geprüft wird, ob Juan Carlos Immunität genießt. Ersten Erkenntnissen zufolge kann der König nicht für Handlungen belangt werden, die er während seiner Amtszeit ausgeübt hat, die Immunität endete jedoch mit seiner Abdankung. Das Königshaus schweigt zu den Vorwürfen. Es darf also erwartet werden, dass Juan Carlos seine Skippermütze besonders tief ins Gesicht ziehen wird, wenn das Licht der Öffentlichkeit auf ihn fällt. Wie schon am vergangenen Sonntag (22.7.) bei der Wohltätigkeits-Regatta in Sanxenxo, wo der ehemalige Mo­narch die Crew seines Segelschiffes anfeuern wollte. Doch angesichts der vielen Fragen der wartenden Journalisten hat er sein Auto für eine Stunde nicht verlassen. Es habe sich um eine Panik­attacke gehandelt, wurde gemutmaßt.

Ein Überraschung wäre hingegen, wenn auch Cristina, die Schwester von Felipe VI., nach Mallorca reisen würde. Ihr Mann Iñaki Urdangarin hat im Juni auf dem Festland seine fast sechsjährige Haftstrafe wegen Korruption angetreten. Große Lust auf Pressefotografen dürfte auch sie nicht haben.