70 Prozent der Jugendlichen auf den Balearen schauen sich einer Studie zufolge Pornofilme an. Die meisten von ihnen "gelegentlich", 20 Prozent "jede Woche" und 7 Prozent "täglich." Überraschend und besorgniserregend bewerten die Autoren der am Donnerstag (8.11.) in Palma de Mallorca vorgestellten Studie, dass 15 Prozent der jugendlichen Porno-Konsumenten als Beweggrund angaben, aus den Filmen über Sexualität "lernen" zu wollen.

Die Studie wurde im Rahmen des Jahresberichts zur Jugend veröffentlicht, der von Balearen-Regierung, Inselrat, Universität und Stiftungen unterstützt wird. Als Jugendliche gilt bei den Studien die Altersgruppe zwischen 15 und 29 Jahren, die auf den Balearen 16 Prozent der Bevölkerung ausmacht.

Männliche Jugendliche sind häufiger Konsumenten von Pornografie (87 Prozent) als weibliche Jugendliche (54 Prozent). Als Beweggründe für das Anschauen von Sexfilmen wurde meistens "Selbstbefriedigung" oder "Neugier" angegeben. Aber immerhin 15 Prozent wollen aus den Filmen etwas lernen. "Was bedeutet es, wenn sie eine 'neue Pornografie' zum Vorbild nehmen, in der immer häufiger riskante Sexualpraktiken und ein stereotypisches Bild des Geschlechsverkehrs gezeigt werden?", fragen die Autoren der Studie.

Das Durchschnittsalter, mit dem Jugendliche mit dem Anschauen von Pornofilmen zu beginnen, liegt bei 14 Jahren. Aber es gebe auch Achtjährige, die sich die Filme anschauen. Das fast unbeschränkte Angebot sei immer freier zugänglich. Die Konsumenten werden immer jünger. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass sie Werbenachrichten für pornografische Produkte erhalten. /sw /tg