Millionen kannten den am Samstag verstorbenen TV-Auswanderer Jens Büchner nur von der Mattscheibe. Die MZ sprach mit zwei Menschen, die auch privat auf Mallorca mit ihm zu tun hatten.

"Als ich am Samstag erfahren habe, dass Jens gestorben ist, habe ich einen Nervenzusammenbruch erlitten", sagt Mario Wolf. Der DJ und Mitbetreiber der Disco "Karussell" in Cala Millor im Osten von Mallorca hat in den vergangenen zwei Jahren regelmäßig dienstags gemeinsam mit Büchner Auftritte gehabt. "Wir waren auch privat gute Freunde", so Wolf. "Ich habe gewusst, dass er krank ist, aber als er vor unserem letzten gemeinsamen Auftritt im Juni nicht wie sonst ein paar Zigaretten mit mir rauchte, wurde mir klar, dass es ernst sein muss."

Die Wertschätzung, die Wolf Büchner entgegenbringt, ist in jedem seiner Sätze zu spüren. "Er war ein kleiner Chaot, aber er hat sich nie verstellt und war immer ehrlich. Er musste keinen Schalter umlegen, wenn die Kameras angingen, sondern war einfach er selbst." Häufig besuchte ihn Wolf Büchner in seinem Fan-Lokal "Faneteria". Zum letzten Mal sahen sich die beiden im September. "Er fehlt mir als Freund und er wird auch 'Goodbye Deutschland' fehlen. Ohne ihn ist es nicht mehr das gleiche."

"Krümel" erreichte die Nachricht im Urlaub

Auch Marion "Krümel" Pfaff, die mit ihrem Mann Daniel "Krümels Stadl" in Peguera betreibt, steht Jens Büchner und seiner Familie sehr nah. "Wir kennen uns seit 2012. Ich bin die Patentante seiner kleinen Tochter", berichtet sie beim Telefonat mit der MZ. Sie erreichte die schockierende Nachricht während eines Familienurlaubs auf den Kanaren. "Am 16. Oktober hat er mir erzählt, dass sie einen Schatten auf seiner Lunge entdeckt haben, es stand aber noch ein weiterer Untersuchungsterin aus", berichtet Pfaff. Sie selbst war es gewesen, die Büchner nach seinem letzten Auftritt in ihrem Stadl am 7. Oktober ermahnt hat, sich Ruhe zu gönnen. "Man sah ihm an, dass es ihm sehr schlecht ging, auch das Publikum hat es gemerkt."

Während ihrer langjährigen Freundschaft habe Büchner ihr in ruhigen Momenten "ganz oft" von seiner Angst vor Lungenkrebs erzählt. "Seit er 2013 wegen eines Verdachts auf Lungenkrebs im Krankenhaus lag, hatte er es ständig im Hinterkopf, das war schlimm", berichtet sie. Damals hatte sich der Verdacht nicht bestätigt - möglicherweise ein Irrtum. Pfaff ist sich sicher, dass er bis vor wenigen Wochen nichts von der neuen Diagnose wusste. "Aber er hat es geahnt, die Krankheit war bereits im Endstadium, hatte Metastasen im ganzen Körper gebildet, ihn offensichtlich geschwächt."

Schrille Gedenkfeier am Freitag

Am Freitag (23.11.) wird Marion Pfaff eine jener Personen sein, die zum kleinen Kreis gehören, der an der Trauerfeier teilnehmen darf. Wie Büchners Manager Carsten Hüther jetzt bekannt gab, sei es Büchners letzter Wunsch gewesen, dass die Gedenkfeier seine Frohnatur widerspiegelt. Bunte statt schwarze Kleidung sei angesagt, es soll schrill statt betreten zugehen. Laut der Bild-Zeitung wird Büchners Ehefrau Daniela eine Kette tragen, die die Asche ihres Mannes enthalten soll.

Der TV-Auswanderer war am Dienstag (21.11.) auf Mallorca eingeäschert worden. "Ich glaube nicht, dass ich am Freitag wirklich feiern und sein Lieblingsgetränk auf sein Wohl trinken kann", meint Marion "Krümel" Pfaff. Sie werde hingehen, "aber ich werde meinen eigenen Weg finden müssen, um mich wirklich von ihm verabschieden zu können."