Verantwortliche der balearischen Landesregierung und des Inselrats von Mallorca haben am Freitag (8.2.) erstmals eine Gedenkstätte für Gefangene des Franco-Regimes eingeweiht, die einst dazu gezwungen worden waren, unter unmenschlichen Bedingungen auf der Insel Straßen zu bauen. Das gab der Inselrat in einer Pressemitteilung bekannt.

Die Stätte umfasst 1.032 Quadratmeter und wurde ähnlich wie ein Amphitheater gefertigt. Sie befindet sich auf öffentlichem Grund auf Höhe von Kilometer 8,3 an der Landstraße Ma-6040, die Campos und Colònia de Sant Jordi verbindet. Direkt daneben liegt Banys de Sant Joan. Hier war während des spanischen Bürgerkriegs in den 1930er Jahren das erste Arbeitslager für Gegner des Franco-Regimes errichtet worden, in dem etwa 1.500 Menschen schuften mussten.

Zur Einweihung der Gedenkstätte war auch Gabriel Riera Sorella eingeladen. Der Mallorquiner ist einer der letzten Überlebenden, der einst in dem Lager arbeiten musste. "Diese Ehre ist sehr befriedigend", so Riera über die jetzige Initiative. "Es sollte noch weitere Gedenkstätten zu Ehren der Insassen in anderen Arbeitslagern auf Mallorca geben."

Das Gelände kann durch ein neu errichtetes Eingangstor betreten werden. Unter anderem befinden sich hier drei alte Johannisbrotbäume, die einst am Rand von Landstraßen auf Mallorca standen, sowie Infotafeln und Sitzbänke. Zudem hat der Künstler Andreu Pascual Frau eine Statue gefertigt, die die Zwangsarbeiter symbolisch darstellt. /somo