Man hätte die traumhafte Sicht vom Weingut Castell Miquel aus kaum besser musikalisch untermalen können, als es Pianist Manfred Kullmann mit seinem eindrucksvollen Jazz-Stück "Tramuntana" tat. Seine Hommage an Mallorcas Bergkette markierte am Freitagabend (21.6.) den Abschluss des offiziellen Teils einer abwechslungsreichen, teilweise emotionalen Verleihung der Preise der Mallorca Zeitung an Will Kauffmann (Kulturfinca Son Bauló), Helmut Clemens (Restaurantkette Es Rebost) und Peter Maffay (Fundació Tabaluga).

Moderatorin Lexa Wilms führte vor rund 170 Gästen dreisprachig und ebenso gewandt wie humorvoll durch das Programm. MZ-Chefredakteur Ciro Krauthausen begrüßte das Publikum und die Preisträger mit einem Bild aus der Vogelwelt. "Viele von uns auf der Insel gelandeten Deutschen, Österreicher und Schweizer sind ein wenig wie Zugvögel, und einige von uns haben die Wanderbewegungen sogar ganz aufgegeben." Wirklich Teil dieser Insel zu werden, bedeute allerdings, zu ihr beizutragen, etwas für sie zu tun. "Es sind diese Beiträge, die wir in der zweiten Ausgabe der Preise der Mallorca Zeitung auszeichnen wollen."

Danach ergriff auch der Gastgeber Michael Popp, Besitzer des Weinguts Castell Miquel und Vorstandsvorsitzender des Herstellers pflanzlicher Arzneimittel Bionorica, das Wort, um die Gäste zu begrüßen, seine Unternehmen vorzustellen und den Preisträgern zu gratulieren. Mit ihnen verbinde ihn die Leidenschaft für die Landwirtschaft und die Natur Mallorcas.

Will Kaufmann, prämiert in der Kategorie Kultur, knöpfte sich vor seiner Rede das Jackett auf und erzählte schmunzelnd, er habe auf der Kulturfinca einmal ein Knigge-Seminar abhalten wollen. Der einzige Zuhörer sei er gewesen... So habe er festgestellt, dass die Insel nicht der richtige Ort sei, um solche Seminare abzuhalten. Er werde häufig gefragt, wie er so viele hochkarätige Künstler auf die Insel bekomme. Die Antwort: Für viele von ihnen sei der Inselbesuch Anreiz genug.

Helmut Clemens, der den Preis für unternehmerische Leistung bekam, hielt seine Dankesrede auf Mallorquinisch und Deutsch. Der Unternehmer kündigte an, mit seiner Restaurantkette demnächst nach Deutschland expandieren zu wollen und so den mallorquinischen Produzenten, mit denen er eng zusammenarbeitet, den internationalen Markt zu öffnen.Sichtlich bewegt dankte er auch seiner Familie, die ihn aufgrund seiner Arbeit viel seltener zu sehen bekomme, als er es sich wünsche.

Auch der dritte und bekannteste Preisträger, Peter Maffay, ausgezeichnet in der Kategorie Soziales Engagement und Nachhaltigkeit, begrüßte ausdrücklich die ihm besonders nahestehenden Anwesenden: seine Lebenspartnerin Hendrikje Balsmeyer und vor allem seine gerade einmal ein halbes Jahr alte Tochter Anouk. Mallorca, sagte er, sei ein wunderbarer Ort mit einer Gesellschaft, die sich trotz der vielen Besucher ihre Offenheit bewahrt habe. Die Peter- Maffay-Stiftung hoffe die Arbeit mit benachteiligten Kindern auf den Fincas in Pollença noch lange aufrecht erhalten zu können - wobei zu bedenken sei, dass man ganz ohne staatliche Zuwendungen auskommen müsse.

In ihrer wahrscheinlich letzten Rede als Tourismusministerin gratulierte Bel Busquets den Preisträgern sowie auch der Mallorca Zeitung - sie alle setzten sich auf ihrem Gebiet für die Nachhaltigkeit der Insel ein, ein Thema, das auch der scheidenden Landesregierung sehr am Herzen gelegen habe.

Unter den Gästen waren die Vorjahrespreisträger Franz Krauss und Evelyn Tewes sowie etliche Persönlichkeiten der Insel wie etwa der Künstler Ben Jakober, der Rektor der Balearen-Universität Llorenç Huguet, der Deutsche Arzt Dietrich Grönemeyer oder die deutschstämmige Politikerin Susanna Moll, die für die Sozialisten in den spanischen Senat eingezogen ist.

Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung ging es gemeinsam hinaus auf die Terasse, wo die Gegants de Santa Maria tanzten, ein Ensemble mit typisch mallorquinischen Riesenfiguren. Danach erfreuten sich die Gäste bis spät in den Abend am smoothen Pop von DJ Toni Marqués, an den Weinen von Castell Sant Miquel sowie an Cocktails von Bliss und an den Köstlichkeiten der mallorquinischen Küche.

Ermöglicht wurden die MZ-Preise auf Castell Miquel dank der großzügigen Unterstützung durch Bionorica, dem Autovermieter Sixt und dem Immobilienunternehmen Mallorca Sotheby's International Realty. Auch den Veranstaltungsspezialisten MBS Mallorca Business Support und Trui, den Getränkefirmen Bliss, Estrella Damm und Licores Moya sowie der Wurstfabrik Sobrasadas Sa Caldera und dem Busunternehmen Autocares Roig sei an dieser Stelle gedankt.