Die Nachricht geht am frühen Mittwochabend (3.7.) durch die deutschen Medien: Costa Cordalis, der legendäre Schlagersänger, der seit nunmehr 31 Jahren allsommerlich in Santa Ponça im Südwesten von Mallorca residiert, ist tot. „Im Alter von 75 Jahren ist er am Dienstagnachmittag (2.7.) auf Mallorca gestorben", gab die Deutsche Presse-Agentur bekannt und beruft sich auf das Management der Familie. „Wir sind alle tieftraurig über den Verlust", so Sohn Lucas Cordalis (51). Schon seit Längerem gingen auf der Insel Gerüchte um, dass es gesundheitlich nicht gut um den Sänger stehe. Nach einem Schwächeanfall musste er längere Zeit in einer Klinik auf Mallorca behandelt werdenKlinik auf Mallorca.

Cordalis, der bereits 1976 mit seinem Schlager-Hit „Anita" die Herzen von Millionen TV-Zuschauern der „ZDF-Hitparade" eroberte, in den 80er-Jahren aber von der Neuen Deutschen Welle ins mediale Aus katapultiert worden war, schaffte sein Comeback in den 90er-Jahren, nicht zuletzt durch seine Auftritte am „Ballermann", zu dessen Wandlung zum Party-Mekka er erheblich beitrugBallermann - allerdings stets ohne anrüchige oder gar obszöne Liedtexte, sondern - getreu seinem Stil - mit Fernweh, Verlangen und ein bisschen Folklore. Spätestens mit seinem Sieg in der ersten Staffel des RTL-Dschungelcamps im Jahr 2004 machte Cordalis sich auch bei den jüngeren Generationen wieder einen Namen.

„Mallorca erinnert mich an Griechenland", heißt es in seiner 2014 erschienenen Autobiografie. 1944 in Mittelgriechenland geboren, war Cordalis mit 16 Jahren nach Frankfurt am Main gezogen, wo er seine Sängerkarriere startete. „Ich freue mich immer, wenn Menschen mich ansprechen oder um ein Autogramm bitten, es wird mir nie zu viel", so Cordalis bei einem MZ-Interview im Jahr 2012 in Santa Ponça, das gleich mehrmals von begeisterten Fans unterbrochen wurde. Damals äußerte er sich auch zu seinem Erfolgsrezept für jahrzehntelange Beliebtheit: „Wenn du nicht Liebe investierst, kriegst du das nicht hin. Ich schenke dem Publikum Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Liebe." Ans Aufhören dachte Cordalis zu dem Zeitpunkt noch nicht. „Ich trinke und rauche nicht und treibe viel Sport", verriet er.

Zuletzt war Cordalis oft zusammen mit seinem Sohn Lucas, dem Ehemann von TV-Sternchen Daniela Katzenberger, aufgetreten. Das letzte Konzert bestritten die beiden im Februar in Essen zu Ehren des im November verstorbenen Mallorca-Auswanderers Jens Büchner. Auch damals soll er Medienberichten zufolge bereits sehr angeschlagen ausgesehen haben. „Mein Vater war ein wunderbarer Mensch, der sich immer für Andere eingesetzt hat", so Lucas Cordalis jetzt zur dpa. Er hinterlässt seine Frau Ingrid, mit der er fast 50 Jahre verheiratet war, sowie drei Kinder und eine Enkelin.

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