Um 14 Uhr am Mittwoch (7.8.) erreichte der Besuch von König Felipe VI. auf Mallorca seinen symbolisch-politischen Höhepunkt. Wie jedes Jahr traf er den spanischen Ministerpräsidenten zu einer Unterredung im Marivent-Palast in Palma. Mit der Besonderheit, dass in diesem Jahr Pedro Sánchez allenfalls als geschäftsführender Premier empfangen werden konnte. Der König machte nochmals deutlich, dass er eine baldige Regierungsbildung erwarte und keine Neuwahlen wünsche. Noch bis zum 10. November ist Zeit, eine Koalition zu schmieden. Der Abend klang dann feierlich aus mit dem Empfang von Vertretern aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Militär und Presse im Palast La Almudaina. In den nächsten Tagen wird die Königsfamilie Mallorca verlassen, um wirklich Urlaub zu machen. Am Donnerstag (8.8.) hat sich die Familie noch den Landsitz Son Marroig angesehen, auf dem zuletzt die Hochzeit von Mario Götze und Ann-Kathrin stattgefunden hat.

Die Sommerfrische auf Mallorca, sie ist geprägt von öffentlichen Auftritten, bei denen sich die Königsfamilie ins rechte Sonnenlicht stellt. Dazu gehört auch das alljährliche Familienfoto, das am Sonntagnachmittag (4.8.) im Garten des Marivent-Palastes in Palma auf dem frisch gemähten Rasen aufgenommen wurde. Das Konzert der Zikaden legte sich über das anfängliche Schweigen, während Felipe VI., Letizia, ihre Töchter Sofía und Leonor minutenlang in die Kameras lächelten.

Ganz schön groß geworden!

Sofía und Leonor seien beachtlich gewachsen, bemerkte eine Journalistin, Letizia ging ein wenig in die Knie und wurde sogleich von ihren Töchtern überragt. Es war einer der wenigen lockeren Momente. Auch hier schaltete Felipe VI. sogleich auf Staatsmann, als ihm die erste Frage gestellt wurde, wie ihm der Sommer auf Mallorca bislang gefalle. „Gut", antwortete er - von der innenpolitischen Lage einmal abgesehen. Darüber dürfte er sich auch noch bei einem Treffen mit der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol am Montag (5.8.) unterhalten haben.

Und Letizia? Wie gefällt ihr Mallorca, fragte eine weitere Journalistin. „Von Jahr zu Jahr besser", sagte sie. Man habe Pollença besucht und es sei schön gewesen. Wahre Begeisterung klingt irgendwie anders, aber sie hat es auch nicht leicht. Während ihr Mann abseits der Fototermine an Bord der „Aifos 500" bei der Königsregatta Copa del Rey zusammen mit seiner Mannschaft die Aussicht genoss (siehe Foto oben), ging sie mit ihren Töchtern und Schwiegermutter Sofía ins Auditorium, um sich eine Aufführung von „Schwanensee" anzusehen, sowie ins Kino, wo die Neuverfilmung des Disney-Klassikers „König der Löwen" auf dem Programm stand.

Altkönigin Sofía hatte den Film bereits zwei Tage zuvor mit zwei weiteren Enkelinnen, Victoria Federica und Irene, geschaut, wollte aber wohl auch ein wenig Zeit mit den Infantinnen Sofía und Leonor verbringen. Das aber geht, so spekulieren die Hofberichterstatter, nur in Begleitung der Mama, die ihre beiden Töchter nur ungerne der Oma anvertraut. Das letzte gemeinsame Großmutter-Enkelinnen-Foto ganz ohne Letizia datiert offenbar von 2007 - auch

schon länger her. Und so wurden auch noch mal Erinnerungen an 2017 wach, als sich Letizia beim Verlassen der Kathedrale nach der Ostermesse zwischen die Altkönigin und ihre Kinder gedrängt hatte, um ein gemeinsames Foto zu verhindern.

Ein bisschen Frieden

Aber ein wenig Frieden gab es schon, Sofía hat mit den Eskapaden ihres Mannes Juan Carlos abgeschlossen. Es gehe ihr mit „Juanito" so gut wie niemals zuvor, sagte sie der Zeitung „El Mundo". Früher sei da viel Wut gewesen, immer wieder gab es Gerüchte um außereheliche Fehltritte. Der heute 81-Jährige soll zu seinem 80. Geburtstag Sofía für die „unmenschlichen Demütigungen" um Verzeihung gebeten haben. Das kam gut an. Die beiden hatten die Vorhut des Besuches gebildet und sich die Tennisakademie von Rafael Nadal in Manacor angesehen. Der Altkönig ist aber schon wieder abgereist. Zu seiner eigenen Regatta. Nach Finnland.