Aller guten Dinge sind drei. Das mag sich wohl auch Iris Klein gedacht haben - und legt zusammen mit ihrem Mann Peter den dritten Rückzug aus der Gastronomie auf Mallorca innerhalb nur einer Saison hin. Die Mutter von Daniela Katzenberger ist nicht weiterhin Mitbetreiberin des erst kürzlich eröffneten Café Pause an der Playa. Und auch ihr Mann Peter Klein zieht sich als Geschäftspartner des Steakhauses Mendocino zurück.

Der Rückzug von Iris Klein kam dabei nicht freiwillig: Ihre Partnerin habe nach eigenen Angaben die Reißleine gezogen und sich von der Pfälzerin getrennt. „Es hat einfach nicht gepasst", sagte Nadescha Leitze der Mallorca Zeitung. Die Gründe? „Sie war ja nie hier und hat nichts gemacht", so die „Goodbye Deutschland"-Auswanderin.

"Mein Blutdruck hat total verrückt gespielt"

Ganz anders klingt das aus der Sicht von Iris Klein: „Ich habe den kompletten August und September gearbeitet wie ein Ackergaul - und das ohne einen freien Tag", sagte die Pfälzerin auf MZ-Nachfrage. Doch es sei einfach zu viel gewesen: „Waffeln backen, Kaffee kochen und dazwischen immer wieder Fotos mit den Fans - das war einfach zu viel", so Klein. Diese Belastung habe sich auch gesundheitlich ausgewirkt: „Ich hatte extremen Bluthochdruck, musste Medikamente nehmen, damit ich das durchstehe." Am 2. Oktober sei sie dann zusammengebrochen. „Ich spürte mein Herz bis in die Ohren pochen und mein Blutdruck hat total verrückt gespielt." Verständnis habe Geschäftspartnerin Nadescha Leitze dafür nicht gehabt. „Sie sagte nur, ich solle weiterarbeiten." Rund 200 Gäste seien in der Saison täglich in dem Café in Höhe des Balnearios 12 gewesen. „Das Geschäft lief wirklich sehr gut", so die Katzenberger-Mama. Doch das Team sei einfach zu klein gewesen. Neben Leitze und Klein waren zwei Angestellte in dem Café an der Playa tätig, die in den Abendstunden die Gäste bedienten. Ihrem Wunsch nach einer weiteren Aushilfe habe Leitze aber immer abgelehnt, so Klein.

Wirklich Mitsprache hatte Iris Klein nach eigenen Angaben nicht. Sie hielt demnach nur 20 Prozent an dem Café - und das, obwohl sie nach eigenen Angaben 16.000 Euro Startkapital auch zur Gründung einer S.L. mitgebracht haben will. Darin inbegriffen seien die Eigenleistungen von Ehemann Peter Klein, der den kompletten Ausbau des Cafés gemacht hatte. „In den nächsten Tagen sollte mein Anteil eigentlich auf 50 Prozent erhöht werden", sagte Iris Klein. Doch dazu kommt es nach der Trennung nun freilich nicht mehr. „Ich hoffe nur, dass ich mein Geld zurückbekomme - notfalls muss ich mir einen Anwalt nehmen." Über die finanziellen und vertraglichen Hintergründe wollte Leitze nichts sagen.

Der eine oder andere mag sich da an die Vorgeschichte erinnern: Denn die zwei Frauen hatten bereits im Frühjahr schon einmal ein gemeinsames Lokal. Direkt über dem heutigen Café Pause eröffneten Klein und Leitze im Frühjahr die Bar Evergreen - die sie jedoch bereits nach wenigen Tagen auch schon wieder dicht machen mussten. Damals hatte es Zoff mit den Investoren gegeben. Kurz darauf hatten die beiden dann angekündigt, im ehemaligen E-Bike-Verleihgeschäft von Leitze, direkt unter der Evergreen-Bar, mit einem Waffel-Café weiterzumachen. Doch auch das hat nun also nicht funktioniert.

Bei Peter war eigentlich alles in Ordnung

Iris' Mann Peter habe mit der Trennung übrigens nicht zu tun. „Mit dem war alles okay." Das bestätigt auch dessen Partner im Mendocino, der Schweizer Lukas Grüter. „Wir hatten ein gutes Verhältnis und das Restaurant lief auch sehr gut", sagte Grüter der MZ. Doch die Arbeit in dem Steakhaus, das erst kürzlich eröffnet worden war, sei wohl zu viel für Peter gewesen. „Er hatte einfach keinen Spaß daran", so Grüter. „Und wenn man an etwas keinen Spaß hat, dann sollte man es besser lassen." Zudem sei die „Konstellation nebenan eher schlecht für uns gewesen", sage der Schweizer und spielt damit auf das Zerwürfnis von Iris Klein und Nadescha Leitze im Café Pause an.

Peter Klein hatte sich vor den Eröffnungen um die Einrichtung und die Renovierungsarbeiten in beiden Lokalen gekümmert. Sein handwerkliches Können sei unter anderem auch der Grund für die Zusammenarbeit zwischen dem gelernten Malermeister und Grüter gewesen. „Wir hatten beide etwas gesucht und uns dann dazu entschlossen, das Steakhaus zusammen zu machen", so Grüter. „Doch Peter hat sich das Ganze leichter vorgestellt, als es letztlich war."

Und wie geht es nun weiter? Leitze und Grüter wollen nun allein weitermachen. Der Schweizer plant sogar, das Angebot in seinem Restaurant zu erweitern, vielleicht mit Schweizer Spezialitäten. „Wir haben schon viele Stammgäste und werden deshalb auch im Winter aufbleiben." Auch nebenan soll es weiterhin Waffeln geben. Die Kleins planen, trotz der Rückschläge weiter auf Mallorca zu bleiben. „Wir bleiben auf jeden Fall hier", sagte Iris Klein im Gespräch mit der MZ. Peter Klein will sein Malerbetrieb weiterführen. Einen weiteren Laden an der Playa will er auf keinen Fall renovieren. „Der hat die Schnauze echt voll." Und Iris selbst? Die hat erst einmal genug vom Gastrogeschäft auf Mallorca. „Auf keinen Fall werde ich nochmal etwas mit Partnern machen. Da bin ich nun geheilt."