"Wir hören die Botschaft zwar noch, aber vieles deutet darauf hin, dass alles hinter uns verpufft, wenn wir die Türen der Kathedrale hinter uns lassen", so Andreas Falow in seiner Predigt an Heiligabend (24.12.) in der Kathedrale von KathedralePalma de Mallorca. "Jedes Weihnachten ist für uns ein neuer Versuch" - ein Versuch, Gott in demselben Menschen zu finden, der vor uns stehe.

Zur Verdeutlichung der Allgegenwärtigkeit der Botschaft erzählte der Pfarrer der deutschsprachigen katholischen Gemeinde auf Mallorca vom Werbespot einer Fastfood-Kette, in dem ein Mädchen auf dem Budapester Bahnhof verloren geht. Gefunden wird es bei einer Straßensängerin, der das Mädchen eine Essenstüte der Kette gekauft hat. "Wahre Freude kann so aussehen, dass man sich anderen Menschen annimmt", so Falow, "das hat das Mädchen erkannt." Der Pfarrer appellierte, "über uns hinauszuzuschauen in die Höhe Gottes, dann öffnet sich das Herz wie von selbst für seine Einladung". In jedem Menschen könne man Gott finden, "und es könnte sein, dass du dabei dich selbst findest".

Mehrere tausend Personen - deutsche Mallorca-Residenten wie auch Urlauber - lauschten der Predigt des Pfarrers in der traditionellen ökumenischen Christvesper, die inzwischen seit 1971 auf Mallorca stattfindet. Auch die evangelische Pfarrerin Heike Stijohann wirkte bei der Christvesper mit. Zudem sprachen Bischof Sebastiá Taltavull und Monsignore Joan Bestard Grußworte des mallorquinischen Bistums.

Es herrschte Gedränge an den Eingängen, so einige Besucher mussten stehen und die Christvesper auf den Bildschirmen an den Säulen der Seitenschiffe verfolgen. Einige Besucher waren gar in kurzen Hosen gekommen - bei rund 20 Grad und wolkenlosem Himmel ließ die Sonne die Kathedralenfenster bunt erstrahlen. Die musikalische Untermalung hatten Sängerin Waltraud Mucher-Gregan, Organist Bartomeu Mut sowie Trompeter José Miguel Asensi übernommen. /ff

Video: So wünscht die Mallorca Zeitung frohe Weihnachten