Sternekoch und MZ-Autor Marc Fosh nimmt uns in seinem ersten Kochbuch „Mallorca - authentische Rezepte von der Sonnen­insel" mit auf eine kulinarische Entdeckungsreise über die Insel und durch den Mittelmeerraum. Das Buch ist bereits im Mai 2019 auf Englisch erschienen („Modern Mediterranean"), ab dem 9. März ist auch die deutsche Fassung erhältlich (Südwest Verlag, 270 S., 30 Euro) .

Blättert man beide Ausgaben durch, fällt auf, das die deutsche Version um ein Kapitel reicher ist. Unter der Überschrift „Mallorca - eine Insel im Wandel" reißt Marc Fosh die Debatte um den Massentourismus auf der Insel an - ohne das Thema jedoch auf allzu heißer Flamme zu kochen. Er ruft zu einem respektvollen Miteinander auf und möchte den Blick für die kulturellen und natürlichen Schätze der Insel schärfen, die er vom Reisanbau in den Senken von Alcúldia bis zu den Artischockenfeldern von Santa Maria del Camí zu umschreiben weiß. Grundsätzlich gehe es ihm in den Büchern darum, „die gesamte mediterrane Küche vorzustellen, die stark von Mallorca beeinflusst wurde."

Gegliedert ist das Buch nach Zutaten, denen er seine Rezepte - viele sind auch in der MZ erschienen - zuordnet. So schreibt er über Mandeln, Schokolade oder Chorizo und endet nach insgesamt 18 seiner Lieblingszutaten bei Trüffel und Wildpilzen. Dabei gewährt er auch einen Einblick in seinen selbst angelegten Kräutergarten auf der Finca Son Mir bei Palma. „Wir legen in unserer Küche sehr viel Wert auf die Verwendung lokaler Produkte, wollen den Garten gerne weiter ausbauen und dessen Erzeugnisse in das Angebot des Restaurants integrieren." So sei geplant, in der Mitte des Gartens einen Pavillon zu errichten, in dem Kochveranstaltungen stattfinden können.

Gewidmet hat Marc Fosh das Buch seinen Kindern Jessica, Bruno, Gabriela - und seinem Vater, der einst in der britischen Navy gedient hat. „Er wollte, dass auch ich diese Laufbahn einschlage." Nach dem ersten Schock über die Berufswahl seines Sohnes habe er ihn aber stets unterstützt. Nun hofft Marc Fosh, die Liebe zum guten Essen an seine Kinder weitergegeben zu haben.

Lisa Herding - oder Lucia de la Vega, wie sie sich mit Pseudonym nennt - hat den vielen deutschen Krimiautoren, die über die Insel schreiben, eines voraus: Herding ist auf der Insel aufgewachsen - und zwar in Sóller. Dort spielt zum Teil auch ihr Erstlingswerk „Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge" (224 Seiten, ab 9,99 Euro).

In der Geschichte kreuzt sich der Lebensweg der ehemaligen Kommissarin Marie aus Hamburg, die nach einem schrecklichen Erlebnis in Deutschland auf Mallorca einen Neuanfang wagt, mit dem der hiesigen Mordkommissarin Silvia Fiol. Die Singlefrau schlägt sich nicht nur mit der schwierigen Wohnungssuche in Palma und den Eigenarten ihrer mallorquinischen Familie herum, sondern ermittelt im Fall eines Serienkillers.

„Mir war es wichtig, dass die Figuren authentisch sind und man als Leser ihre Schwächen mag", sagt Lisa Herding, die seit Kurzem auch für die MZ schreibt. Der Plot nimmt schnell an Fahrt auf, ohne dabei den Leser zu verlieren. Der Krimi ist gespickt mit Details aus dem Alltag der Insel, die Fortsetzung der Reihe soll Anfang 2021 erscheinen.