Zwei bekannte spanische Unternehmerpersönlichkeiten sind in den vergangenen Tagen an Covid-19 gestorben. Zum einen Francisco Hernando, gemeinhin besser bekannt als Paco „El pocero", also Paco, der Brunnenbauer. Der in einem ärmlichen Viertel in Madrid geborene Sohn eines Brunnenbauers wuchs mit seinen Eltern und seinen vier Geschwistern in elenden Bedingungen auf. Den Grundstein für seine spätere Karriere legte Hernando mit einem Fuhrpark aus Lkw und Betonmischern, mit denen er den Großmarkt Mercamadrid belieferte. Kurz darauf kaufte Hernando seine erste Yacht, mit der er im Sommer vor Mallorca unter anderem auf Altkönig Juan Carlos traf.

Seinen Liegeplatz hatte Hernando in Puerto Portals, und als ihm zu Ohren kam, dass es dort Ungereimtheiten mit der Konzession gab, machte er dem Hafeneigner Klaus Graf ein Kaufangebot für den Hafen über 110 Millionen Euro. Dieser willigte ein. Daraufhin setzte Hernando den Verkaufspreis mit Hilfe seiner Anwälte auf 9 Millionen Euro herunter und begründete die Reduzierung mit den Problemen bei der Konzession. Vor Gericht kam er damit nicht durch. Seiner Yacht wurde der Liegeplatz in Portals entzogen.

Schiffbruch erlitt der Selfmade-Millionär schließlich mit seinem Prestigeprojekt, einer Siedlung in Seseña nahe Toledo, wo Hernando 13.500 Wohnungen bauen wollte. Die Finanzkrise kam ihm dazwischen, das Finanzamt pfändete das Projekt. Der Anfang vom Ende Hernandos. Am Freitag (3.4.) starb er im Alter von 74 Jahren in einer Privatklinik in Madrid an den Folgen des Coronavirus.

Mit Alfonso Cortina ist ein weiterer Unternehmer an Coronavirus gestorben, der ebenfalls kein Glück auf Mallorca hatte. Cortina wurde 1996 vom damaligen spanischen Ministerpräsidenten José María Aznar zum Präsidenten der teilstaatlichen Ölgesellschaft Repsol ernannt. Unter Cortina vollzog sich der Übergang in einen komplett privaten Betrieb.

Cortina war auf Mallorca durch eine Luxusvilla bekannt, die er gemeinsam mit seiner Frau direkt über dem Meer auf der Halbinsel Formentor errichtet hatte. Zunächst gab es 2005 eine Baugenehmigung, die später allerdings wieder zurückgezogen wurde. Mehrfach stand Cortina kurz vor dem kompletten oder zumindest Teilabriss des Hauses. Sein Nachbar, ebenfalls ein millionenschwerer Unternehmer, warf ihm vor, das Haus gleiche eher einer Filiale der Kaufhauskette "El Corte Inglés" denn einem Wohnhaus. Letztendlich verweigerte der Inselrat ihm auch die Wohnbarkeitsbescheinigung. /jk