Die Bilder aus der Bierstraße vom vergangenen Freitag (10.7.) und die nachfolgende Entscheidung der Balearen-Regierung, diese und mehrere andere Straßenzüge auf der Insel zunächst für zwei Monate dichtzumachen, sorgt weiterhin für Aufregung. Die MZ hat am Freitag (17.7.) mit Ballermann-Sänger Tim Toupet telefoniert, der dieser Tage auf der Insel Urlaub macht. Der Kölner kann die Entscheidung der Balearen-Regierung nicht nachvollziehen. "Das ist mutwillige Zerstörung von Seiten der Politik", sagt er der MZ.

Er sei selbst zufällig am vergangenen Freitagabend an der Bierstraße vorbeigefahren, und zumindest in diesem Moment sei es "sehr gesittet" zugegangen, sagt Tim Toupet alias Tim Bibelhausen, der auch an den kommenden Tagen vorbeischaute. "Die Wirte haben die Sicherheitsvorschriften sofort umgesetzt", sagt Toupet. Auch dass nun Bier- und Schinkenstraße in einen Topf geworfen würden, verstehe er nicht. "In der Schinkenstraße hat doch außer dem Restaurant San Siro überhaupt nichts offen gehabt."

Jeden Abend feiern Spanier und Holländer

Der Sänger kritisiert, dass die Verantwortlichen auf der Insel offenbar "mit zweierlei Maß" mäßen. "An der Playa feiern jeden Abend die Holländer und die Spanier in Gruppen am Strand. Da passiert nichts." Es sei der Situation im Übrigen nicht dienlich, wenn deutsche Politiker nun auf das Thema aufsprängen und wieder die Ballermann-Urlauber medienwirksam verurteilten.

So oder so - dieses Jahr hatte Tim Toupet ohnehin schon abgeschrieben, auch wenn der Bierkönig eigentlich vorgehabt habe, dieser Tage in stark reduzierter Größe zu öffnen. "Ich bin skeptisch, dass am Ballermann überhaupt noch einmal irgendwas passiert, für die Partymusik sieht es wirklich schlecht aus." Er hoffe einfach, dass es im nächsten Jahr wieder losgehe, frage sich aber schon, wie man die Maschinerie an der Playa de Palma wieder starten könne.