Noch vor einem Jahr beeindruckte er gleich in zwei Filmen, die auf Mallorca gedreht wurden und die Insel beeindruckend in den Mittelpunkt der Geschichten rückten. Diese Woche ist der Insel-Freund und Schauspieler Michael Gwisdek gestorben. Der Darsteller starb im Alter von 78 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit, wie seine Familie nach Angaben der Agentur Just Publicity mitteilte.

Der 1942 in Berlin-Weißensee geborene Gwisdek wuchs in der DDR auf und lernte das Schauspielhandwerk an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Bevor er für Kino- und TV-Filme vor der Kamera stand, gehörte Gwisdek in den 70er Jahren unter anderem zum Ensemble der Ostberliner Volksbühne. Nach dem Fall der Mauer startete Gwisdek auch in der Bundesrepublik durch, heimste in den 90ern mehrere Auszeichnungen ein - unter anderem das "Filmband in Gold" als bester Schauspieler für "Der Tangospieler" sowie den "Silbernen Bären" als bester Hauptdarsteller für seine Rolle als gestresster Angestellter Peschke in Andreas Dresens Episodenfilm "Nachtgestalten".

Zu seinen bekanntesten Filmen gehören daneben "Good Bye, Lenin!", "Boxhagener Platz" und "Oh Boy". Zudem war Gwisdek auch im Fernsehen oft zu sehen - etwa im "Tatort", bei "Bella Block", in den "Donna Leon"-Verfilmungen oder auch beim ZDF-"Traumschiff".

Noch 2019 begeisterte Gwisdek in zwei Mallorca-Filmen: Die Tramuntana war Anfang des Jahres die Kulisse für den ARD-Film "Familie Wöhler auf Mallorca". Darin verkörperte der Berliner das Familienoberhaupt Helmut Wöhler, das seinen verstrittenen Clan zu einer Dreitageswanderung durch die Serra de Tramuntana einlädt, bei der so einiges zwischen den Streithähnen geklärt werden soll. Gedreht wurde der bildgewaltige Film im September 2017 an verschiedenen Schauplätzen der Tramuntana. Die Gebirgslandschaft ist ein wichtiger Teil des Films, die Route der Wöhlers führt von Valldemossa über Deià und Sóller bis zum Kloster Lluc. Gezeigt wurde der Film im Original mit katalanischem Untertitel auch auf Mallorca im CineCiutat.

Das Thema Sterben und Erben stand im zweiten Mallorca-Film mit Michael Gwisdek im Fokus. In der ZDF-Tragikomödie "So leicht stirbt man nicht" spielte Gwisdek Kurt Lehmann, der mit seiner Frau Renate (gespielt von Michaela May) auf einer Finca auf Mallorca lebt. Nach einem Herzinfarkt wird er ins Krankenhaus eingeliefert und fällt ins Koma. Am Krankenbett gesteht ihm seine Frau, dass seine jüngste Tochter Rebecca nicht von ihm ist. Rebecca macht sich wie auch ihre beiden Schwestern von Deutschland aus auf nach Mallorca, um sich zu verabschieden und vielleicht ihr nicht ganz unwesentliches Erbe anzutreten. Denn Kurt Lehmann ist durchaus wohlhabend. Doch statt das Zeitliche zu segnen, wacht Lehmann wieder auf.

In dem vollständig auf Mallorca gedrehten Film geht es um die Zusammenführung einer Familie. Ein wichtiger Punkt ist dabei das Thema Erben, denn Kurt entschließt sich nach dem Aufwachen, mit dem Vermögen einen alten Olivenhain zu kaufen, welcher der Familie seiner Geliebten Carla (verkörpert von Natalia Wörner) gehört. Seine Töchter gucken in die Röhre und fragen sich, was mit ihrem Vater los ist. Gedreht wurde die Tragikomödie unter anderem auf einer Finca bei Santanyí.