Die ersten warmen Sonnentage und viel Regen in den vergangenen Wochen führten zu klimatischen Bedingungen, bei denen sich Stechmücken besonders wohl fühlen. Ob im Freien oder in Gebäuden - fast überall sind die Plagegeister zu finden, die einen juckenden Stich hinterlassen, der im günstigsten Fall nach wenigen Tagen wieder verschwindet.

Insektenstiche und gesundheitliche Probleme können durch entsprechende Schutzmaßnahmen vermieden werden. So helfen zum Beispiel Moskitonetze an Fenstern und Türen, den Wohnraum insektenfrei zu halten. Im Freien besteht der beste Schutz im Tragen langer Kleidung. Möchte Mann oder Frau sich nicht komplett einhüllen, ist ein wirksames Insektenschutzmittel für die unbedeckte Haut erforderlich.

Sollte man dennoch - trotz aller Schutzmaßnahmen - von einer Mücke gestochen worden sein, so helfen gegen den Juckreiz und die Schwellung zunächst Antihistamin-Gels und Kühlpackungen. Diese sollten nicht direkt aus dem Gefrierfach mit der Haut in Kontakt kommen, sondern aus dem Kühlschrank entnommen werden. Sonst drohen blasige Frostbeulen! Heilt der Stich dann trotzdem nach wenigen Tagen nicht ab, könnte eine bakterielle Superinfektion der Hautstelle die Ursache sein. Diese Infektion wird maßgeblich durch das Aufkratzen des Stiches gefördert. Spätestens jetzt sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um rechtzeitig eine geeignete

äußerliche und/oder innerliche Therapie zu beginnen. Haben sich die Bakterien schon in tiefere Gewebsschichten vorgearbeitet, droht die Sepsis („Blutvergiftung“) mit gravierenden Folgen.

Eine andere Ursache für einen nicht heilenden Stich ist die auch auf Mallorca vorkommende Leishmaniose. Die Infektion der Haut mit Leishmanien erfolgt über Sandfliegen. Oft erinnert die meist im Gesicht auftretende Stichstelle an einen normalen Mückenstich. Das juckende Knötchen heilt aber nicht ab, sondern bricht auf und sondert ein eitriges Sekret ab. Eine nicht behandelte Leishmaniose hinterlässt große Narben.

Mit modernen Medikamenten kann bei rechtzeitigem Therapiebeginn das Ausmaß der unschönen Narbenbildung begrenzt werden.

Der Autor ist Hautarzt am Internationalen Facharztzentrum, Tel.: 971-70 70 55, und an der Clínica Picasso in Palma, Tel.: 971-22 06 66.