Zwei Ärzte als Aushängeschild und drei motivierte Mitarbeiterinnen als Qualitätsgarantie: Das deutsch­sprachige Gesundheits­verzeichnis „Ihre Seiten", das kostenlos der MZ-Ausgabe am Donnerstag (20.9.) sowie dem E-Paper beiliegt, erhebt zwar keinen Anspruch auf Vollständigkeit, bietet aber den gerade auf Mallorca wichtigen Mehrwert der Aktualität. Die im Heft aufgeführten Ärzte, Physiotherapeuten und Gesundheitsdienstleister sind auch wirklich auf der Insel zu finden.

Wie viele „Karteileichen" im Internet weiterbestehen, davon können Maren Dawedeit, Alexandra Petzold und Kimberley Raas ein Lied singen. In monatelanger Kleinarbeit haben sie das Netz nach medizinischen Angeboten für Deutsche durchforstet und dabei vor allem eines gelernt: In der Mediziner­szene der Insel ist viel Bewegung. „Sogar bis Ende des Jahres wird sich hier noch viel tun", erklärt Frauenarzt Dr. Paul Raas, der das Verzeichnis gemeinsam mit seinem Kollegen, dem Internisten Dr. Carsten Henningsen, aus der Taufe hob.

Das Heft richtet sich an deutsche Besucher und Residenten, die damit in kompakter und übersichtlicher Form die Adressen und Spezialgebiete der jeweiligen Ärzte regional geordnet zur Hand haben. Bald soll auch noch eine Webseite folgen, für eine jüngere Zielgruppe mit Internetzugang.

Doch nicht nur potenzielle Arztbesucher, auch die Inserenten selbst sollen von dem in der ersten Auflage 25 Seiten starken Booklet profitieren: „Wir wollen die deutschen Gesundheitsdienstleiter auch untereinander besser organisieren und vernetzen", so Carsten Henningsen. Die Konkurrenz unter den deutschen Ärzten auf Mallorca, „die sich gegenseitig die Butter auf dem Brot nicht gönnen", sei zwar groß, aber der falsche Ansatz: „Die Konkurrenz sind viel mehr die spanischen Ärzte."

Angesprochen haben die für den Anzeigenverkauf zuständigen Mitarbeiterinnen alle im deutschsprachigen Gesundheitsbereich Tätigen auf der Insel, „außer den Krankenhäusern, die sich mit deutschen Ärzten brüsten", so Frauen­arzt Raas: Die dort angebotene „Überversorgung bis zum Umfallen" mit teuren, medizinisch nicht immer notwendigen Untersuchungen könne man nicht empfehlen.

Viele der Angesprochenen waren skeptisch: „Schon wieder ein Werbeheft, nein danke", habe es oft geheißen. Henningsen erhielt gar einen Anruf von einer Anzeigen­verkäuferin, die sich bei ihm erkundigte: „Wer macht denn dieses neue Heft da, ist das seriös?" Nachdem er sich als Herausgeber geoutet hatte, war das Gelächter groß. Dabei ist gerade die Seriosität den Machern wichtig: „Wir haben alle im Verzeichnis Vorkommenden persönlich besucht und uns in allen Fällen vergewissert, dass sie bei der hiesigen Ärztekammer gemeldet sind", berichtet Maren Dawedeit.

Über die Qualität einzelner Dienstleister könne man natürlich keine Aussage treffen, „aber das selektiert sich ja von alleine: Wenn der Service nicht gut ist, dann läuft auch die Praxis nicht", ergänzt Henningsen. Viele der prinzipiell Interessierten hätten erst einmal die erste Ausgabe abwarten wollen. Die nächste - geplant sind zwei Hefte pro Jahr - soll nach den Vorstellungen der Herausgeber doppelt so dick werden.

Eigentlich hätte das Heft übrigens „Blaue Seiten" heißen sollen. Doch die deutsche Telekom hat ihre Augen und Informanten überall und sich die Wortkombination „Seiten" in Verbindung mit allen möglichen Farben europaweit schützen lassen. Also musste die Publikation kurzerhand umbenannt werden. „Man lernt wirklich viel dazu bei so einem Projekt", lacht die für Grafik und Design zuständige Kimberley Raas.