Unsere Urahnen waren täglich viele Kilometer unterwegs, um ihre Nahrung zu beschaffen. Beim zügigen Gehen wird der Gelenkknorpel durch diese menschlich naturgemäße Bewegung nicht abgenutzt, da er optimal mit Nährstoffen versorgt wird. Das kann bestehende Gelenkschmerzen sogar lindern. Lassen Sie dabei die Arme schwingen, so bleiben Sie locker.

Stärkt den Rücken

Für jeden Schritt ist eine leichte Drehung zwischen der Becken-Achse und der Schulter-Achse nötig. Das wirkt wie eine Massage auf die Bandscheiben der Wirbelsäule. Diese Puffer zwischen den 24 Wirbeln bestehen aus einem faserigen Ring und einem gallertigen Kern. Die sanfte, leicht drehende Massagebewegung sorgt dafür, dass Nährstoffe in das Bandscheibengewebe eindringen. Zusätzlich wird beim Gehen die Tiefen­muskulatur rund um die Wirbel­säule gestärkt.

Schützt vor Bandscheibenvorfall

Die Bandscheiben von passionierten Spaziergängern behalten bis ins hohe Alter ihre natürliche Form und Festigkeit. Das verringert die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls. Bei Bewegungsmuffeln hingegen werden die Bandscheiben im Lauf der Jahre poröser. Sie können leicht einreißen - der gallertige Bandscheiben­kern quillt hervor und kann auf umliegende Nerven drücken.

Senkt den Blutdruck

Jedes Mal, wenn wir spazieren gehen, passen sich unsere Arterien mit leichter Anspannung und Entspannung an. Das macht sie elastisch. So können unsere Blutgefäße auch den Blutdruck besser regulieren. Die Muskelaktivität baut außerdem Cortisol ab. Das Stresshormon „zerkratzt" mit seiner festen Struktur auf Dauer die Innenwände der Arterien. In diesen Mini-Verletzungen kann sich schädliches LDL-Cholesterin ablagern und zu Arteriosklerose führen. Gehen verringert diese Vorgänge, hält die Adern frei und senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Entlastet den Kreislauf

Fitte Muskeln entlasten den Kreislauf. Dadurch werden wir insgesamt leistungsfähiger, körperliche Anstrengungen fallen uns leichter. Unser Herz muss nicht so kräftig und schnell pumpen. Das entlastet und lässt auch den Blutdruck nicht übermäßig ansteigen.

Trainiert das Herz stressfrei

Tägliche Spaziergänge stärken auch das Herz, und zwar gesünder als Leistungssport. Denn durch zu intensives Ausdauertraining kann sich ein sogenanntes Sportlerherz bilden, das viel mehr wiegt als ein normales Herz. Wenn das vergrößerte Organ später nicht mehr trainiert wird, kann es zu Rhythmusstörungen und Fetteinlagerungen kommen. Auch die Gefahr von Durchblutungsstörungen und damit für einen Infarkt ist erhöht.

Bringt das Gehirn auf Trab

Der Grund ist die verbesserte Durchblutung im Gehirn. Dazu reichen schon zehn Kilometer Gehen pro Woche. Dieses Pensum genügt auch, um bei Menschen, die schon an Demenz erkrankt sind, das Fortschreiten der Krankheit hinauszuzögern.

Hilft bei Depressionen

Wenn wir uns längere Zeit bewegen, werden mehr Adrenalin und Testosteron ausgeschüttet. Beide Hormone machen wach, aktiv und hellen die Stimmung auf.

Robert Kopf ist Heilpraktiker und Autor für Naturheilkunde in Palma. Tel.: 669-39 83 33, www.heilpraktiker-­robert-kopf.de