Die Grippewelle ist im Anmarsch - und nun das: In den Gesundheitszentren auf Mallorca, die für die medizinische Erstversorgung zuständig sind, wurden zum 1. November zahlreiche Stellen, bei denen es sich um Vertretungen handelte, nicht wiederbesetzt. Dies führte vielerorts zu Chaos, da Patienten, die Termine bei den entsprechenden Ärzten oder Mitarbeitern hatten, wieder nach Hause geschickt wurden.

Während in Port de Pollença am Dienstag nur Notfälle behandelt wurden, mussten etwa die Zentren in Campanet und Santa Margalida zumindest zeitweise wegen Personalmangel ganz geschlossen werden, in Port d'Alcúdia konnte in letzter Minute eine Teilzeit-Krankenschwester verpflichtet werden, um die Schließung zu verhindern. Am Mittwoch (5.11.) sollen die Gesundheitszentren in Puigpunyent und Galilea geschlossen bleiben.

Hintergrund sind offenbar Liquiditätsengpässe bei der balearischen Gesundheitsbehörde IB Salut. Weil nicht ausreichend finanzielle Mittel vorhanden waren, um die Vertretungskräfte zu bezahlen, habe ein vom Finanzministerium gesteuertes Computerprogramm die Verlängerung dieser Verträge kurzerhand blockiert, hieß es. Wie die Gewerkschaft UGT am Dienstag (4.11.) mitteilte, sollen mehr als 100 Angestellte betroffen sein. Der Fraktionssprecher der sozialistischen PSOE im Parlament, der ehemalige Gesundheitsminister Vicenç Thomàs, sprach hingegen nur von 70 bis 90 Betroffenen, die angeblich am Montag (3.11.) einen Anruf erhalten haben sollen, dass sie am nächsten Tag nicht mehr zur Arbeit erscheinen bräuchten.