Die balearische Landesregierung will die Öffnungszeiten der Gesundheitszentren auf Mallorca trotz drohender Streiks des Personals wie angekündigt ab dem 1. Dezember erweitern. Die Landesregierung hatte vor einer Woche bekanntgegeben, dass die Zentren künftig bis 20 Uhr Patienten aufnehmen sollen und diese Pläne am Freitag (20.11.) bestätigt. Bislang sind die Zentren an diesen Tagen bis 17.30 Uhr geöffnet.

Bislang ist jedoch unklar, wie die um zweieinhalb Stunden verlängerten Sprechstunden organisiert werden sollen. Die Mehrheit des Personals in den Gesundheitszentren für die medizinische Primärversorgung ("Atención Primaria") hatte deshalb mit Streik und passivem Widerstand gedroht.

In einer ersten Kalkulation war von 26 neuen Stellen die Rede, inzwischen vermeldete das balearische Gesundheitsministerium jedoch, dass keine weiteren Mitarbeiter engagieren zu wollen. In der medizinischen Primärversorgung seien erst im August 34 Stellen neu besetzt worden, sagte die balearische Gesundheitsministerin Patricia Gómez am Freitag, 2016 sollen 43 weitere Mitarbeiter folgen.

Die Angestellten der Zentren hatten mitgeteilt, dass sie nicht gegen die erweiterten Öffnungszeiten protestieren, sondern aufgrund der mangelhaften Planung vonseiten des Gesundheitsdienstes. Nach Angaben der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" haben 28 von 45 Koordinatoren der Zentren direkt oder indirekt ihre Zweifel darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Verwaltung die Auswirkungen der neuen Öffnungszeiten auf das Personal und die organisatorischen Hürden ausreichend berücksichtigt habe. Gómez sagte am Freitag, es hätten sich lediglich acht oder neun Mitarbeiter beschwert.

Nach Informationen des "Diaro de Mallorca" wollen die Gesundheitszentrum am Montag (23.11.) ihre Terminkalender im Hinblick auf die veränderten Öffnungszeiten überarbeiten. /jw