Trotz anhaltender Proteste des medizinischen Personals haben die öffentlichen Gesundheitszentren der Balearen seit Dienstag (1.12.) wieder von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Im Rahmen der Kürzungen waren die Öffungszeiten im Juli 2012 auf 8 bis 17.30 Uhr reduziert worden. Allein auf Mallorca haben am ersten Tag fast 1.500 Patienten von den ausgeweiteten Sprechzeiten Gebrauch gemacht und Termine bei ihrem Hausarzt sowie bei Kinderärzten und Krankenschwestern erbeten, teilte die balearische Gesundheitsbehörde Servei de Salut mit.

Ein Großteil der Ärzte, die die Arbeit in den Gesundheitszentren koordinieren, sieht die Ausweitung der Sprechzeiten weiterhin kritisch, da die Verwaltung damit allein um Wahlkampfpropaganda betreibe, ohne die dafür erforderlichen finanziellen und personellen Mittel bereitzustellen. Bisher habe man nicht einmal eine Antwort auf die Bitte nach Verstärkung für das anstehende lange Wochenende bekommen.

Servei de Salut weist die Vorwürfe des Personalmangels jedoch zurück. Vielmehr hätten die Mitarbeiter der Gesundheitszentren im Umland explizit Interesse bekundet, ihre Arbeitszeiten auszuweiten, um so ihr Gehalt aufzubessern. Die zusätzlichen Stunden werden laut Servei de Salut wie Bereitschaftsdienste mit 23 Euro pro Stunde bezahlt. /sts