Die Grippewille hat Mallorca in diesem Jahr früher erreicht als erwartet. Das teilte das balearische Gesundheitsministerium mit. Die Krankenhäuser der Insel erhalten täglich Dutzende von Neuzugängen. Die Kapazitäten seien aber noch nicht erschöpft, hieß es.

Pro 100.000 Einwohner gibt es auf den Balearen-Inseln zur Zeit 64 Erkrankungen. Auf dem spanischen Festland, wo die Welle zwei Wochen früher begonnen hatte, sind es bereits 138 Kranke pro 100.000 Einwohner, wie das Kontrollinstitut für Grippe berichtet. Allerdings steige die Zahl der Fälle nun auch auf den Balearen sprunghaft an. Innerhalb von nur zwei Wochen sei die Häufigkeit der Erkrankungen von 45 auf 64 pro 100.000 Einwohner gewachsen.

Alle Fälle auf den Balearen wurden vom Virus des Typs AH3N2 verursacht. Die Ärzte können bislang noch nicht abschätzen, ob sich der diesjährige Grippe-Erreger als aggressiver oder harmloser erweise als in den Vorjahren. "Wir können nicht sagen, ob das Virus gefährlicher ist, als im vergangenen Jahr. Dafür ist es noch zu früh", erklärt María Ramos vom Gesundheitsministerium. Allerdings bedaure sie, dass die diesjährige Impfkampagne weniger Menschen erreicht habe: "In der Kampagne sind wir weniger weit als erhofft, was bedeutet, dass viele Bürger auf der Insel die Krankheit als ungefährlich abstempeln. Aber für Risikogruppen wie ältere Menschen oder chronisch Kranke sowie diejenigen, die mit ihnen Umgang haben, trifft das nicht zu", betont Ramos. /tg