Mallorcas Strände sind dieser Tage rappelvoll, manch einer übernimmt sich und kommt im Wasser in Schwierigkeiten. Die Stiftung der Mapfre-Versicherung führt seit Wochen auf spanischen Stränden - auch kürzlich in Ciutat Jardí in Palma - Gratis-Schnellkurse durch, bei denen man lernen kann, was zu tun ist, wenn man bemerkt, dass jemand ertrinkt. Insgesamt sterben pro Jahr etwa 450 Menschen in Spanien auf diese Weise. Diese Zahl ist seit drei Jahren konstant, davor hatte es mehr Badetote gegeben.

Flaggen beachten

Wer die Flaggen beachtet, kommt in der Regel nicht in Schwierigkeiten: Ist die Fahne rot, ist das Baden wegen Strömungen oder hohen Wellengangs untersagt. Die gelbe Flagge verbietet das Baden zwar nicht, man sollte aber sehr vorsichtig im Wasser sein. Bei einer grünen Fahne ist der Gang ins Meer bedenkenlos erlaubt. Seit einigen Jahren ziehen die Rettungssanitäter auch Fahnen hoch, die auf Quallen hinweisen. Sie zeigen die Tiere in lila Farbe auf weißem Grund.

Die Rettungsgriffe

Tritt der Erste-Hilfe-Fall ein, muss zunächst - wenn anwesend - sofort ein Rettungsschwimmer avisiert werden. „Dann sollte man immer den Notruf 112 anrufen", so Jesús Hernández zur MZ, der die Übungen koordiniert. Schritt zwei ist der Gang ins Wasser, wobei bei Unterströmungen Vorsicht geboten ist: „Man sollte dann eine Menschenkette bilden, um nicht auch abgetrieben zu werden", sagt Jesús Hernández. Der Vorderste nähert sich dem Opfer von hinten, um zu verhindern, dass dieses ihn in Todesangst umklammert und möglicherweise nach unten zieht.

Ist der Verunglückte bei Bewusstsein, sollte man ruhig mit ihm sprechen - Schritt 3. Der Retter schiebt sich unter den Oberkörper des Ertrinkenden, legt beide Arme unter die Achseln und zieht ihn mit Beinbewegungen rücklings schwimmend zum Ufer (Achselschleppgriff). Ist der Ertrinkende ohnmächtig, muss man die Hände unter dessen Kinn legen, um sicherzugehen, dass der Kopf nicht unter Wasser gerät (Kopfschleppgriff). Dann geht es ebenfalls rücklings zum Ufer.

Erste Hilfe

An Land geht es bei bewusstlosen Opfern so weiter: Bei Erwachsenen wendet man mit beiden Händen und bei Kindern mit einer Hand die Herz-Lungen-Wiederbelebung an: „Zuerst fünfmal Mund-zu-Mund-Beatmung", sagt Jesús Hernández. Dann drückt man 30-mal auf die Brust, hört auf, macht erneut Mund-zu-Mund-Beatmung und drückt wieder 30-mal die Brust. „Damit erhöhen wir die Überlebenschancen eines Menschen um das Vierfache", sagt Jesús Hernández. Bei Babys drückt man nach der Mund-zu-Mund-Beatmung mit Zeige- und Mittelfinger 15-mal auf die Mitte des Oberkörpers.