In einem Hotelkomplex in Alcúdia im Nordosten von Mallorca hat sich ein Virus breit gemacht, mit dem sich in den vergangenen Wochen rund 50 Kinder infiziert haben. Das bestätigen die Verantwortlichen der besagten Unterkunft, des Club Mac, gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Der erste Fall sei am 11. September dokumentiert worden, so Vicente Giménez, Geschäftsführer des Hotelkomplexes. Seitdem seien zahlreiche weitere Fälle unter den Kindern der Hotelgäste - allesamt Briten - aufgetreten. Der Virus geht mit einer großen Ansteckungsgefahr einher, er kann beispielsweise durch nicht richtig geklärtes Schwimmbadwasser übertragen werden. An den Händen und Beinen der Erkrankten bildeten sich Pusteln und Hautirritationen, im Mund schmerzhafte Aphthen.

"Wir haben alle notwendigen Hygiene- und Desinfektionsprozeduren eingeleitet", so Giménez weiter. Laut dem Inhaber des Hotels, Miguel Amengual, handelt sich "nur" um 50 Kinder, insgesamt seien rund 1.500 minderjährige Gäste in dieser Zeit im Hotel gewesen. "Außerdem sind wir nicht die einzige Einrichtung, in der sich dieser Virus ausgebreitet hat, er ist auch in Schulen sehr verbreitet."

Im balearischen Gesundheitsministerium sei man von dem Fall nicht unterrichtet worden. "Uns wurde keinerlei Mitteilung gemacht", so Gesundheits-Generaldirektorin Maria Ramos. Zwar handele es sich bei dem Virus nicht um eine Krankheit, die zwingend deklariert werden müsse, dennoch sei es üblich, in solchen Fällen die zuständige Behörde zu informieren.

Erst im Jahr 2017 hatten Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums den Hotelkomplex Club Mac in einer Routineuntersuchung gründlich kontrolliert. Dabei seien keinerlei Auffälligkeiten ans Tageslicht gekommen, die Betreiber hielten sich an alle vorgeschriebenen Richtlinien und Präventionsmaßnahmen, so Ramos. Aus personellen Gründen sei das Hotel in diesem Jahr noch nicht kontrolliert worden, nach ersten Untersuchungen zum Ausbruch der Virus-Erkrankten hätten die Verantwortlichen auch in dieser Hinsicht vermutlich richtig gehandelt.

Immerhin könne der Virus keine ernsthafte Bedrohung für die Menschen darstellen. "Nach fünf oder sechs Tagen klingt die Krankheit auch ohne spezifische Behandlung ab, wie eine Grippe", so Joan Figuerola, Chef der Kinderklinik im Son-Espases-Hospital in Palma de Mallorca. /somo