Seit April diesen Jahres gehören die Krankenhäuser Clínica Rotger und Hospital Quirónsalud Palmaplanas zu den ersten Privatkliniken der Insel, die über eine Stroke Unit verfügen, sodass bei Einlieferung eines Schlaganfallpatienten sofort gehandelt werden kann - täglich 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr.

Gemäß den Daten des Spanischen Nationalen Instituts für Statistik steht die häufigste Todesursache in Spanien in Verbindung mit ischämischen Herzkrankheiten: Herzinfarkt oder Anginga Pectoris. An zweiter Stelle findet man die Hirngefäßkrankheiten wie den Schlaganfall. In der gleichen Studie wird ein Rückgang der Sterblichkeitsrate um vier bis fünf Prozent bei beiden Krankheiten konstatiert. Eine der Ursachen für diesen Rückgang ist eine erhöhte Bereitschaft von öffentlichen und privaten Kliniken, Sofortmaßnahmen bei Auftreten erster Symptome eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls anzubieten.

Clínica Rotger und Hospital Quirónsalud Palmaplanas verfügen über diese Erstbehandlungseinrichtungen für Schlaganfall und Herzinfarkt. Diese stehen 24 Stunden täglich an allen Tagen im Jahr zur Verfügung. Fachärzte für Kardiologie, Neurologie und Interventionelle Radiologie sowie spezialisierte Krankenpfleger stehen bereit, in enger Koordination zusammenzuarbeiten und den Patienten unmittelbar zu behandeln und in die richtige Station einzuweisen, wo die entsprechende Technologie vorhanden ist. Dank dieser Technologie können ein genaues Abbild der Arterien in 3-D erstellt und somit kardio- und neurovaskuläre Verletzungen präzise behandelt werden.

Erstbehandlung bei Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt entsteht, indem der Blutfluss zum Herzmuskel gestört und dieser nicht mit genug Blut versorgt wird. Ursache ist eine Thrombose, die zu einer Verengung oder Blockade der Herzkranzgefäße führt, die den Herzmuskel mit Blut versorgen. Herzinfarktpatienten spüren einen starken Schmerz in der Brust während eines Zeitraums von fünf Minuten und mehr. Dieser Schmerz kann auch auf den rechten Arm ausstrahlen und mit allgemeinem Unwohlsein, Übelkeit, Schwindel oder Schweißausbrüchen einhergehen. Wenn man diese Symptome spürt, muss man unbedingt eine Klinik aufsuchen, die über eine Chest-Pain-Unit zur Sofortbehandlung verfügt.

Bei einem Herzinfarkt spielt der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle

Im Falle eines Herzinfarkts stehen die Teams von kardiologischen Fachärzten in der Clínica Rotger oder im Hospital Quirónsalud Palmaplanas bereit, um den Patienten zu untersuchen und sofortige Maßnahmen einzuleiten. Dabei werden Techniken der Fibrinolyse angewandt, dank derer ein Blutgerinnsel aufgelöst werden kann, oder aber der hämodynamische Behandlungsaal zur Durchführung einer Angioplastie steht bereit, wenn die Implantierung von Stents erforderlich ist. Bei beiden Methoden wird der Blutkreislauf zum Herzen wieder in Gang gesetzt, und wenn sie innerhalb der ersten 120 Minuten durchgeführt werden, hat man größere Chancen, dass die Folgen eines Herzinfarkts eingedämmt werden können.

Erstbehandlung eines Schlaganfalls

Der Schlaganfall ist eine Schädigung des Zentralen Nervensystems, die durch eine fehlende Durchblutung des Gehirns entsteht. Ein Schlaganfall kann ischämisch (Thrombose oder Blutgerinnsel, das die Arterie blockiert) oder hämorrhagisch (Blutung durch Ruptur eines Gefäßes) sein.

Bei der Symptomfeststellung spielt der Zeitfaktor eine wesentliche Rolle für eine gute Entwicklung des Patientenzustands und die Reduzierung der Sterblichkeit, die in den letzten Jahren dank Techniken wie der mechanischen Thrombektomie um 25 Prozent zurückgegangen ist. Mit einem minimalinvasiven Eingriff durch Fachärzte für Interventionelle Radiologie, koordiniert mit dem neurologischen Ärzteteam kann das Gerinnsel festgestellt und zerstört werden, sodass der arterielle Blutfluss zum Gehirn wiederhergestellt wird. Wenn diese Behandlung innerhalb der ersten vier Stunden durchgeführt und der Blutfluss schnell wiederhergestellt wird, können die Folgen des Schlaganfalls um 90 Prozent reduziert werden.

Wie funktioniert die mechanische Thrombektomie?

Durch die Technik der mechanischen Thrombektomie wird das Blutgerinnsel oder die Thrombose, durch welche die Arterie zum Gehirn blockiert wird, abgesaugt. Um zur Thrombose zu gelangen, wird ein Katheter durch eine Arterie in der Leistengegend eingeführt (in Oberschenkelnähe); von dort aus wird der Katheter bis zur beschädigten Arterie geführt, die eine bestimmte Gehirnregion beeinträchtigt - je nach betroffener Region sind unterschiedliche Symptome bemerkbar. Sobald das Gerinnsel oder die Thrombose lokalisiert werden kann, wird diese mit eben diesem Katheter zerstört und dann abgesaugt. Danach ist der Blutzufluss zum Gehirn wiederhergestellt. Wird diese Technik innerhalb der ersten Stunden nach Auftreten der ersten Schlaganfallsymptome angewandt, können neurologische Folgeschäden, die bei dieser Art von neurovaskulären Unfällen üblich sind, verringert werden.

Die mechanische Thrombektomie Schritt für Schritt

  1. Der Katheter wird eingeführt und bis zu der betroffenen Stelle geführt.
  2. Die Spitze des Katheters wird in die Thrombose eingeführt.
  3. Der Stent wird eingeführt, um die Arterie frei zu machen.
  4. Das Gerinnsel wird durch das Drahtgeflecht zerstört.
  5. Die Reste der Thrombose werden entfernt.
  6. Das Gerinnsel wird abgesaugt und die Arterie frei gemacht.