Röntgenstrahlen sind schädlich - das ist bekannt. Um so viele Röntgenuntersuchungen wie möglich zu vermeiden, ist auf Mallorca nun ein neues IT-System in Betrieb.

Egal ob Hausarzt im Gesundheitszentrum, Facharzt am Krankenhaus oder Krankenpfleger - jeder Mitarbeiter im öffentlichen Gesundheitssystem auf den Balearen kann jetzt anhand des in Spanien einzigartigen Programms mit wenigen Klicks bereits erstellte Röntgenaufnahmen seines Patienten digital aufrufen und für die weitere Diagnostik und Behandlung verwenden. Entwickelt hat es die Chef-Radiologin Carmen Martínez vom Son-Llàtzer-Hospital in Palma de Mallorca gemeinsam mit der Informatikerin Laura Martínez. "Es wird sehr dazu beitragen, unnötige Wiederholungen von Röntgenbildern zu vermeiden", ist sie sich sicher. Gerade bei Kindern sei das besonders wichtig. "Ihre Körper reagieren am sensibelsten auf Röntgenstrahlen."

Dass Patienten ihre medizinischen Ansprechpartner wechseln, käme häufig vor. Nicht selten wären bisher innerhalb von wenigen Wochen die selben Körperstellen eines Patienten mehrmals geröngt worden. "Das schadet nicht nur seiner Gesundheit, sondern verursacht auch unnötigen Aufwand und Kosten."

Zudem ermögliche das neue System den Ärzten, sich bereits im Vorfeld auf das Leiden ihrer Patienten einzustellen. So könne wichtige Behandlungszeit effizienter genutzt werden. /somo