Defibrillatoren sollen künftig in öffentlichen wie auch privaten Gebäuden auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln gesetzlich vorgeschrieben sein. Die Regierung plant derzeit ein entsprechendes Gesetz. Das hat die balearische Gesundheitsministerin, Patricia Gómez, am Rande des zweiten Aktionstages gegen den Herzstillstand am Sonntag (5.5.) in der Palma Arena erklärt.

Es gehe nur noch darum, welche Arten von Gebäuden einen Defibrillator vorweisen müssen. Das geplante Gesetz hängt wegen der Wahlen am 26. Mai am seidenen Faden.

Die Balearen sind eine von sieben spanischen Regionen, die noch keine Defibrillator-Pflicht haben. "Auf den Balearen gibt es jährlich zwischen 420 und 440 Herzstillstände. In 70 Prozent der Fälle gibt es jemanden, der den Notruf alarmiert. Jedoch nur in 25 Prozent der Fälle leistet diese Person selbst vor dem Eintreffen der Rettungskräfte Erste Hilfe", sagte José María Álvarez, Leiter der Notrufzentrale 061.

"Wir wollen erreichen, dass 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung vor den Rettungskräften aktiv werden. So ist es beispielsweise in Nordeuropa oder den USA der Fall", sagt Gómez.

Ein gutes Beispiel sei der Fußballer Iker Casillas, der vergangene Woche einen Herzstillstand erlitten hatte. "Selbst junge und sportliche Menschen sind davor nicht sicher", so Álvarez. Der Altersdurchschnitt bei Herzstillständen liegt spanienweit bei 68 Jahren, auf den Balearen bei knapp über 60 Jahren. In den meisten Fällen sind Männer betroffen. /rp