Hitze ist wie ein Hausbesetzer. Ist sie einmal in den eigenen vier Wänden, bekommt man sie nur noch schwer raus. Im Idealfall bereitet man das Eigenheim auf die warmen Sommertage vor, um heiße Sonnenstrahlen gar nicht reinzulassen. Hat sich das Zimmer einmal aufgeheizt, bringen Ventilatoren oder Klimageräte Abhilfe. Die MZ zeigt, wie Sie während des Mallorca-Sommers einen kühlen Kopf bewahren.

Gar nicht erst reinlassen

Große Fenster bieten Aussicht und sorgen für helle Räume. Sie liefern der Sonne aber auch eine große Angriffsfläche. Mit einem Rollo oder einer Jalousie können die heißen Strahlen ausgesperrt werden. Hilfreich können Sonnenschutzglas oder Schutzfolien sein. Diese haben aber auch Nachteile. „Sie bremsen die Sonne auch im Winter aus", schreibt die Stiftung Warentest.

Installierte Klimaanlage

Thomas Bentz vom Fachbetrieb Klima-Mallorca in Santa Ponça (www.klima-mallorca.de) rät zu einer fest installierten Klimaanlage. „Sie ist sehr leise und wesentlich energiesparender als die mobilen Geräte." Die Qualität hat aber ihren Preis. Im Fachhandel kosten die Klimaanlagen ab 600 Euro. „Es gibt zwar welche im Baumarkt für 259 Euro, bei diesen lässt aber oft die Garantie zu wünschen übrig und die Suche nach Ersatzteilen gestaltet sich schwierig."

Die fest installierten Klimaanlagen bestehen aus einem Kompressor außen, der mit einem oder mehreren Innengeräten verbunden ist. Bis zu sechs Innengeräte sind mit einem Kompressor kompatibel. „Allerdings ist ein Multi-Trio, also eine Klimaanlage mit drei Innengeräten, bis zu 2.000 Euro teurer als drei einzelne fest installierte Anlagen."

Zu den Anschaffungskosten muss der Einbau kalkuliert werden. Denn wie auch in Deutschland dürfen die Anlagen auf der Insel nur vom Experten montiert werden. Bei Klima-Mallorca gibt es den Einbau ab 250 Euro. Da im Sommer die Nachfrage groß ist, ist mit Wartezeiten zu rechnen. „Derzeit sind es zwei bis drei Wochen, im Hochsommer können es aber auch sechs Wochen werden", so Bentz.

Die Klimaanlagen sind laut dem Experten gesundheitlich unbedenklich. „Man sollte die Anlage aber jährlich warten lassen, um den Filter gründlich zu reinigen und den Kühlmittelstand prüfen zu lassen." Die Wartung gibt es ab 80 Euro und sollte im Frühjahr oder Herbst vorgenommen werden. Alle fest installierten Klimaanlagen können auch als Heizung und als Luftentfeuchter genutzt werden. Der Stromverbrauch ist von den Gegebenheiten abhängig. Stiftung Warentest kam bei einem Test im Vorjahr in Deutschland auf 38 Euro pro Jahr. Dafür kühlen die Geräte ein Zimmer binnen weniger Minuten auf die gewünschte Gradzahl.

Mobile Klimaanlage

Bei den mobilen Geräten ist eine Montage nicht nötig. Stecker rein, und die Kühlung geht los. Zudem sind sie bereits ab 350 Euro zu haben. Doch die Liste der Nachteile ist lang: Die sogenannten Monoblöcke pusten die warme Luft durch einen Schlauch aus. Dieser muss aus dem Fenster gehängt werden. Zum Abdichten liefern die Hersteller eine Metallplatte mit, die mehr schlecht als recht in ein Schiebefenster eingeklemmt werden kann. Bei anderen Fenstertypen müssen die restlichen Spalten mit Tüchern ausgestopft werden. Zudem heizt sich der Schlauch auf und dient somit ebenfalls als Wärmequelle.

„Nachts kann man die Geräte nicht laufen lassen, sie sind so laut wie ein Auto", sagt ein Verkäufer vom Elektromarkt Calbet in Palma (www.calbet.es). Laut Stiftung Warentest bis zu 64 Dezibel. Das genutzte Kältemittel ist nicht sonderlich klimafreundlich. „Entweichen 500 Gramm eines bestimmten Mittels, ist die Klimabelastung so groß wie bei einer Flugreise von Frank­furt nach Dubai", so die Verbraucherorganisation. Auch die Leistung ist nicht so effektiv wie die fest installierten Geräte. Dafür ziehen die mobilen Maschinen mehr Strom, nämlich bis zu 2,6 Kilowatt je nach Gerät und Kühlstufe.

Ventilatoren

Noch günstiger und klimaschonender ist ein Ventilator. Mit einer Schüssel Eis davor gibt es sogar einen Kühleffekt. Sonst sorgt der Luftstrom nur gefühlt für kühlere Temperaturen. Die Ventilatoren gibt es für wenige Euro in der klassischen Variante oder als Turm. „Der Vorteil von Turmventilatoren: Sie sind nied­rig und nehmen wenig Platz weg. Ein wesentlicher Vorteil von Standventilatoren: Diese sind im Gegen­satz zu Turmventilatoren höhen­verstell­bar", so die Stiftung Warentest.

„Da die klassischen Ventilatoren eher weniger ansehnlich sind, bieten wir Designmodelle an", sagt Silvia Rodríguez von Casa Bruno (www.casabruno.com). Das Geschäft in Santa Ponça hat sich auf Deckenventilatoren spezialisiert. Die Ventilatoren kosten zwischen 99 und 1.000 Euro. „Die teuren Ventilatoren haben spektakuläre Lampen und Glasverzierungen. Man fühlt sich dann wie in einem Palast." Der Deckenventilator wird wie eine Lampe angebracht. Ein Fachmann ist nicht unbedingt dafür nötig. Die Ventilatoren gibt es mit oder ohne Fernbedienung, die Geschwindigkeit ist verstellbar und Farbe sowie Anzahl der Rotorblätter sind wählbar. Das größte Exemplar misst 2,03 Meter. „Der Verbrauch ist mit 35 Watt gering", so Rodriguez. „Im Gegensatz zu den Klimaanlagen trocknet er nicht die Schleimhäute aus, man steht am Morgen ohne einen rauen Hals viel besser auf. Zudem kann man besten Gewissens mit offenem Fenster schlafen, da die Mücken von dem Luftzug vertrieben werden."

Die Deckenven­tilatoren verfügen dabei auch über einen Rückwärtsgang. Im Winter können sie somit die warme Luft, die sich an der Decke sammelt, im Raum verteilen. „Man kann die Heizung ohne Wärmeverlust um vier Grad runterdrehen und spart pro Grad acht Prozent an Heizkosten", sagt Rodríguez.