Nachdem seit Mitte August auf dem spanischen Festland über 200 Menschen an der von Listerien ausgelösten Infektionskrankheit Listeriose erkrankt, drei Patienten sogar daran gestorben waren und sieben schwangere Frauen ihr Kind verloren hatten, soll nun auch auf Mallorca Fleisch mit dem Bakterium in Umlauf gekommen sein.

Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, könnten im Restaurant Truitalia im Carrer Blanquerna in Palma de Mallorca befallene Fleischwaren der Firma "Sabores de Paterna" an Gäste gelangt sein. Das Restaurant hatte zwar vor Kurzem erst geschlossen, dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Fleisch dort zuvor noch konsumiert wurde. Inspektoren prüfen nun, ob auch die Fleischwaren betroffen sind, die eine Privatperson vor einem Jahr erworben hatte.

Gesundheitswarnung für Mallorca

Das spanische Gesundheitsministerium hat auch für Mallorca eine Gesundheitswarnung herausgegeben und rät allen Bürgern, die Fleisch der Marke "Sabores de Paterna" erworben haben, dieses auf keinen Fall zu konsumieren. Auch weitere Produkte der Firma können laut dem Ministerium betroffen sein.

Hintergrund: So gefährlich sind Listerien im Fleisch

Die Behörden haben angeordnet, dass die betroffenen Fleisch-Produkte der Firma vom Markt genommen werden. Unter ihnen sind etwa die katalanische Wurstspezialität "Botifarra", Geschnetzeltes, chorizo, Grieben, Schweinefleisch in Schmalz, Salami, Schmalz, Blutwurst, Chorizo-Pastete, Blutwurst und Pastete.

Das sind die Risikogruppen

Bei Menschen mit intaktem Immunsystem kommt es nur selten zu einer Erkrankung mit dann grippeähnlichen Symptomen, Erbrechen oder Durchfall. Oft verläuft die Infektion unbemerkt. Gefährlich sind die Keime vor allem für Neugeborene, alte Menschen, chronisch Erkrankte und Schwangere. Bei ihnen und bei Ungeborenen können sie zum Tod führen.

Die Erkrankung wird durch die sogenannten Listerien hervorgerufen. Die Bakterien kommen in der Natur häufig vor, etwa im Kompost, in der Erde und auf Pflanzen, und können in tierische und pflanzliche Produkte geraten. Gefährdet sind vor allem rohe Tierprodukte wie Hackfleisch, Sushi und Rohmilchkäse. Denn die Verarbeitung verseuchter Rohstoffe führt nicht immer zur Abtötung der Bakterien. Listerien sind sehr widerstandsfähig. Sie überstehen sowohl Tiefgefrieren als auch Trocknen. Kochen, Braten, Sterilisieren und Pasteurisieren ­tötet die Bakterien dagegen sicher ab. /sw