Das Krankenhaus Son Espasesn Palma de Mallorca hat am Donnerstag (27.2.) eine Ausstellung eröffnet, die sich mit dem Ausbruch der Pest im Mai 1820 in Son Servera im Nordosten der Insel beschäftigt, da der Ausbruch nun 200 Jahre her ist. Damals starben zwei Drittel der Bevölkerung in Son Servera. Die Infektionskrankheit breitete sich von dort aus nach Artà, Capdepera und bis nach Sant ­Llorenç aus. Auf der Insel waren 2.419 Todesfälle zu beklagen. Die MZ berichtete kürzlich ausführlich.

Das Krankenhaus erinnert mit 15 Ausstellungstafeln an diese Zeit. Noch bis zum 11. März kann man sie sich anschauen. Vielleicht ist der Zeitpunkt etwas ungünstig gewählt, da auf der Insel gerade die Angst vor dem Coronavirus umgeht. Weniger vor dem Virus selbst - es gab bislang einen einzigen Fall auf Mallorca und der Patient ist wieder gesund. Allerdings befürchtet die Tourismusindustrie Einbußen bei den Buchungen für die kommende Saison.

Seitdem sich das Virus seit Anfang der Woche von Italien aus in mehrere Länder Europas verteilt hat, inzwischen wurden Fälle aus mehr als 40 Ländern registriert - darunter auch Brasilien, hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Donnerstag in Genf gesagt: "Wenn wir nicht die richtigen Maßnahmen treffen, kann dieses Virus außer Kontrolle geraten." Das Virus hätte das Potenzial einer Pandemie. Er sprach sich dafür aus, betroffene Patienten weiter rigoros zu isolieren. "Das Virus respektiert keine Grenzen, kein Volk", so Tedros. Mit den richtigen Maßnahmen sei die Welt aber nicht wehrlos.

In Spanien wurden bislang 15 Ansteckungen mit dem Coronavirus bestätigt. Auf Teneriffa stehen nach einem Covid-19-Ausbruch in einem Hotel 720 Gäste unter Quarantäne. In Deutschland gibt es 27 bekannte Infektionen.

Laut Datensammlung der Agentur "Frankfurter m+a Messemedien" wurden wegen des Coronavirus bislang 230 Messen abgesagt. In Deutschland wurden bislang drei Messen in Berlin, Frankfurt und Köln auf spätere Termine verlegt. /lk