Das Coronavirus breitet sich auch auf Mallorca aus und die spanische Regierung hat offiziell den Ausnahmezustand ausgerufen. Es gelten starke Einschränkungen und besondere Vorsichtsmaßnahmen. Davon ist ein Großteil des öffentlichen Lebens auf Mallorca betroffen, unter anderem Schulen, Veranstaltungen, Flüge, Hotels und auch der Tourismus auf Mallorca. Hier fassen wir die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Coronavirus auf Mallorca zusammen.

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Sollte ich meine Mallorca-Reise wegen des Coronavirus absagen?

Grundsätzlich gilt: Wer keinen wirklich dringenden Grund für eine Reise hat, sollte zu Hause bleiben. Das öffentliche Leben auf Mallorca ist weitgehend zum Stillstand gekommen - Restaurants und die meisten Geschäfte bleiben geschlossen, ebenso Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Bürger sollen zu Hause bleiben.

Da Spanien zu den Ländern mit vielen Coronavirus-Fällen gehört, verhängen einzelne Staaten Einreisebeschränkungen für Reisende, die aus Spanien kommen. Mehrere Fluggesellschaften ermöglichen kostenlose Umbuchungen. Auch mehrere Reiseveranstalter und Hotels gaben bekannt, auf Stornogebühren zu verzichten.

Droht ein Einreise- oder Ausreiseverbot wegen des Coronavirus auf Mallorca?

Der Flughafen von Mallorca bleibt geöffnet, allerdings wird der Flugverkehr - wie auch der Fährverkehr - Schritt für Schritt um 50 Prozent zurückgeschraubt. Urlauber können in ihre Heimatländer zurückkehren, genauso wie Spanier, die sich auf Reisen befanden, nach Hause zurückkehren können. Touristische Reisen dagegen deckt das in der Nacht auf Sonntag (15.3.) veröffentlichte Dekret zum Alarmstand in Spanien nicht mit ab. In den Buchungssystemen soll ein Warnhinweis erscheinen, der an die Auflagen erinnert.

Flüge von und nach Italien wurden spanienweit ausgesetzt. Kreuzfahrtschiffe dürfen seit Freitag (13.3.) generell nicht mehr anlegen.

Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol hatte die spanische Zentralregierung aufgefordert, auf den Balearen ankommende Passagiere aus besonders betroffenen Regionen zu kontrollieren oder die Einreise ganz zu unterbinden. Auf einer Insel sei so etwas leicht zu bewerkstelligen, es falle aber nicht in die Zuständigkeit der Landesregierung. Auf Mallorca, wo die Zahl der Infizierten noch relativ gering ist, ist die Sorge groß, dass die Pandemie zum Beispiel von Madrid aus weiter auf die Insel getragen wird.

Welches Gesundheitsprotokoll gilt auf Mallorca?

Die Protokolle werden vom spanischen Gesundheitsministerium in Madrid koordiniert. Das balearische Gesundheitsministerium in Palma de Mallorca ist für die Umsetzung zuständig.

Madrid, La Rioja und das Baskenland machten den Anfang. Ab Montag (16.3.) fällt auch auf Mallorca und im restlichen Spanien der Unterricht in Kindergärten, Schulen und Universitäten aus.

Wer auf Mallorca auffällige Symptome bei sich bemerkt, sollte sich über die Telefonnummer 061 mit der Gesundheitsbehörde in Verbindung setzen und besser nicht in ein Krankenhaus oder ein Gesundheitszentrum fahren. Die Telefonleitungen waren zwischenzeitlich überlastet. Die Balearen-Regierung reagiert, indem 60 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt wurden.

Welche Auflagen gibt es für Veranstaltungen auf Mallorca?

Mit dem Inkrafttreten des Alarmzustands in Spanien sind alle öffentlichen Freizeitveranstaltungen ausgesetzt, Kultur-, Freizeit-, und Sporteinrichtungen bleiben geschlossen.

Bereits am Mittwoch (11.3.) hatte die balearische Landesregierung Veranstaltungen verboten, bei denen mehr als 1.000 Menschen zusammenkommen. Auch die Spiele der Fußball-Liga fallen aus.

Welche Aktivitäten sind abgesagt? Was kann man auf Mallorca überhaupt noch machen?

Mit Inkrafttreten des Alarmzustands in Spanien bleiben Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen geschlossen.

Der öffentliche Nahverkehr fährt planmäßig, aber mit verschärften Hygienemaßnahmen. Die Frequenzen bei Bussen und Zügen werden auf die Hälfte reduziert.

Alle öffentlichen Lehrveranstaltungen sind abgesagt. Dazu gehören zum Beispiel auch Kurse in Bibliotheken. Geplante Klassenfahrten oder Schulausflüge fallen mindestens bis Mitte Mai aus.

Alle Museen, Stadttheater und Konzertsäle haben geschlossen. Auch die Prozessionen der Osterwoche wurden abgesagt. Buden und Fahrgeschäfte auf dem Jahrmarkt Fira del Ram sind zu.

Was müssen Arbeitnehmer auf Mallorca zum Coronavirus wissen?

Für Arbeitnehmer gibt es klare Regeln, wie man sich im Fall einer Infizierung zu verhalten hat. Wer Kontakt zu infizierten Personen hatte und deshalb unter Beobachtung der Gesundheitsbehörden steht, muss dem Arbeitsplatz fernbleiben und gilt als arbeitsunfähig und krankgeschrieben. Der Lohn wird wie bei einem Krankheitsfall fortgezahlt, informiert die Berufsgenossenschaft Mutua Balear.

Grundsätzlich empfehlen die spanischen Behörden die Arbeit von zu Hause aus. Dies kann man mit entsprechender Begründung bei seinem Arbeitgeber beantragen, der dann darüber entscheiden muss. Die spanische Regierung hat Hilfen für Arbeitnehmer in Aussicht gestellt, die von zu Hause arbeiten wollen, weil der Schulunterricht ihrer Kinder ausfällt.

Was sollte ich tun, wenn ich befürchte mit dem Coronavirus auf Mallorca infiziert zu sein?

Melden Sie sich unter der Telefonnummer 061 und befolgen Sie die Anweisungen des Gesundheitspersonals. Suchen Sie möglichst kein Krankenhaus oder Gesundheitszentrum auf, um das Risiko, weitere Personen anzustecken, möglichst gering zu halten.

Das balearische Gesundheitsministerium rät zu diesem Online-Test, wenn Sie unschlüssig sind, ob Sie vielleicht mit dem Coronavirus infiziert sind.

Wie gut sind die Krankenhäuser auf Mallorca gerüstet?

Wie gut die Krankenhäuser auf den Balearen auf einen sprunghaften Anstieg der Fälle eingerichtet sind, muss sich erst noch zeigen. Angesichts der weltweiten Ausbreitung stellt sich auch das balearische Gesundheitssystem auf eine Zunahme der Zahl der Erkrankten ein. Konkret bedeutet das nicht nur, dass je nach aktuellem Bedarf mehr Räumlichkeiten und Ressourcen für die nötige Quarantäne zur Verfügung stehen sollen. Ziel ist es außerdem, Infizierte mit nur leichten Symptomen zu Hause zu behandeln.

Um zu verhindern, dass solche Patienten das Gesundheitszentrum oder Krankenhaus aufsuchen und so die Ansteckungsgefahr vergrößern, steht wie bereits berichtet eine mobile Einheit bereit, die UVAC (Unidad Volante de Atención al Coronavirus). Sie kann unter 061 informiert werden. Acht solcher Einheiten sollen balearenweit aufgebaut werden, um Patienten zu Hause zu testen.

Um sich ganz auf die Eindämmung des Virus zu konzentrieren, sollen keine neuen Facharzttermine vergeben werden. Die Gesundheitszentren sollen ab Montag (16.3.) nur noch Notfälle behandeln.

Gibt es genügend Lebensmittel auf Mallorca?

Die Supermärkte haben eine höhere Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln und Basis-Produkten wie Toilettenpapier bemerkt. Am Freitagmorgen (13.3.) nahmen die Hamsterkäufe erneut zu, speziell in Palma de Mallorca. Die Versorgungslage sei jedoch nicht in Gefahr, heißt es im Einzelhandel. Kurzfristig leergeräumte Regale werden immer wieder aufgefüllt, was die Supermärkte vor eine logistische Herausforderung stellt. Auch das in der Nacht auf Sonntag veröffentlichte Dekret zum Alarmzustand in Spanien sichert ausdrücklich die Versorgung mit Lebensmitteln.

Die balearische Ministerpräsidentin Armengol forderte die Bevölkerung am Freitag (13.3.) erneut auf, von Hamsterkäufen abzusehen. Die Lebensmittel- und Supermärkte auf Mallorca bleiben geöffnet. Es gibt keinen Grund, die Versorgungslage in Frage zu stellen. /tg