Auf den Balearen sind bis Sonntagvormittag (15.3.) elf neue Coronavirus-Fälle bekannt geworden. Wie der zuständige Sprecher Francesc Albertí erklärte, erhöhte sich damit die Zahl der infizierten Menschen auf den Inseln auf insgesamt 55. Alle neuen Fälle sind auf Mallorca hinzugekommen.

Eingerechnet ist eine Patientin mit Vorerkrankungen, die in der Nacht auf Donnerstag gestorben ist, sowie zwei Patienten, die entlassen werden konnten. Die Balearen stellten somit weiterhin nur 0,8 Prozent der spanienweit Infizierten, so die balearische Gesundheitsministerin Patricia Gómez am Samstag (14.3.) bei einer Pressekonferenz. Auf den Insel sei die Lage weiterhin von einer "kontrollierten Übertragung" gekennzeichnet, die das Gesundheitssystem nicht überfordere, wie auch diese Grafik belege:

Acht der balearischen Patienten würden derzeit in den balearischen Krankenhäusern behandelt: fünf im Landeskrankenhaus Son Espases in Palma de Mallorca, zwei auf Ibiza und einer auf Menorca.

Spanienweit gab es am Sonntagabend (15.3.) rund 7.800 bestätigte Coronavirus-Fälle, die Zahl der Toten steigt auf 288.

Überlastete Rufnummer 061

Die balearische Gesundheitsministerin bat darum, nur in wirklich begründeten Fällen die Infonummer 061 anzurufen. Am Freitag seien dort an die 9.000 Anrufe eingegangen, vorbereitet sei man nur auf etwa 3.000.

Gehöre man zum Kreis der Menschen, die mit einem Infizierten in Kontakt gestanden hätten, würde sich die Gesundheitsbehörde von selbst melden. Nur wer in wirklich ernsthaften gesundheitlichen Schwierigkeiten stecke, könne - falls er bei der 061 nicht durchkommen - auch die 112 anrufen, so die Ministerin.

Protokoll der Gesundheitsbehörden angepasst

Im Kampf gegen eine schnelle Ausbreitung des Coronavirus haben die balearischen Gesundheitsbehörden das Protokoll zur Behandlung von Patienten angepasst. So sollen ab Montag (16.3.) Personen mit Atemwegserkrankungen räumlich getrennt von anderen Patienten in den Gesundheitszentren empfangen werden. Das balearische Gesundheitsministerium verweist zudem erneut darauf, dass sich betroffene Patienten zunächst an die Telefonnummer 061 wenden sollen. In der Notrufzentrale 112 werden Anrufe zudem auch auf Deutsch angenommen. Um sich ganz auf die Eindämmung des Virus zu konzentrieren, sollen im öffentlichen Gesundheitssystem auf den Balearen keine neuen Facharzttermine vergeben werden. Die Gesundheitszentren sollen ab Montag (16.3.) nur noch Notfälle behandeln.

Um zu verhindern, dass mit dem Virus infizierte Personen das Gesundheitszentrum oder Krankenhaus aufsuchen und so die Ansteckungsgefahr vergrößern, steht eine neue, mobile Einheit bereit, die UVAC (Unidad Volante de Atención al Coronavirus). Sie besteht jeweils aus Arzt, Krankenpfleger oder -schwester sowie Fahrer. Acht solcher Einheiten sollen balearenweit aufgebaut werden, um Patienten zu Hause auf das Coronavirus zu testen.

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