Die Zahl der Todesopfer auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln ist auf zehn gestiegen. Ein 85-Jähriger starb am Sonntagabend (22.3.) in Krankenhaus Son Llàtzer in Palma de Mallorca, wie es in einer Pressemitteilung der balearischen Landesregierung vom Montag heißt. Todesursache sei eine schwere Lungenentzündung gewesen.

Insgesamt waren am Montagmittag 400 Fälle von Covid-19 bestätigt, das waren 69 mehr als noch 24 Stunden zuvor. 18 Patienten gelten als genesen. Unter den insgesamt zehn Todesfällen sind auch drei Bewohner von Seniorenheimen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Ingesamt seien 28 Personen in solchen Einrichtungen auf den Balearen positiv getestet worden, so Francesc Albertí, Sprecher des balearischen Corona-Komitées.

Ministerpräsidentin: Kein Kollaps

Das öffentliche Gesundheitssystem halte derzeit der Belastung durch die Coronavirus-Krise stand, versicherte die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol am Montag (23.3.) vor dem ständischen Ausschuss des Balearen-Parlaments: "Es gibt keinen Gesundheitskollaps", so die Sozialistin. Bei Bedarf könnten weitere Intensivbetten in Privatkliniken hinzugenommen werden, auch die Umrüstung von Hotels zu improvisierten Krankenhäusern sei vorgesehen, falls die Zahl der Patienten weiter steige. Bereits am Sonntag hatte die Ministerpräsidentin versichert, dass alle auf Beatmungsgeräte angewiesene Patienten versorgt würden.

"Wir müssen für alle Szenarien gerüstet sein", so Armengol. Zur Verfügung stünden balearenweit insgesamt 3.565 Betten, davon 2.598 in Krankenhäusern des öffentlichen Gesundheitssystems. Auf Mallorca stünden die Privatkliniken Miramar, Palmaplanas, Son Verí und Verge de la Salut mit weiteren Betten bereit. "Die Krise wird vorübergehen, und danach werden wir stärker sein als zuvor."

Die Gesundheitsbehörden haben unterdessen Daten zu einem der bisherigen Todesfälle korrigiert. So handelte es sich bei einem der Toten, der in Son Llàtzer starb, nicht um einen 20-, sondern einen 30-Jährigen mit Vorerkrankungen.

Unter den bis Montag registrierten infizierten Personen waren 50 Angestellte des Gesundheitssystems auf den Balearen. Zu ihnen gehört auch der Chef der Kardiologie im Krankenhaus Manacor, der - wie auch einer seiner Patienten - auf der Intensivstation behandelt wird. Mehr als 350 weitere Mitarbeiter seien unter Beobachtung, könnten aber ihren Kollegen und den Patienten telefonisch weiter assistieren.

Erweiterte Beratung per Telefon und Social Networks

Für Patienten wurden folgende folgende Service-Nummern geschaltet: 902-07 90 70 und 971-43 70 79. Ab Montag (23.3.) sind sie auch rund um die Uhr erreichbar.

Neu ist zudem die Kontaktmöglichkeit über die sozialen Netzwerke. Twitter (@apmallorca), Facebook (APMallorca) und Instagram (@apmallorca). Die Gesundheits-Hotline 061 sei für medizinische Notfälle reserviert.

Verteilung der Patienten

Die Verteilung der Patienten in den balearischen Krankenhäusern war am Montagmittag wie folgt:

  • Son Espases: 53 Patienten davon 10 auf der Intensivstation
  • Son Llàtzer: 44 Patienten, davon 10 auf der Intensivstation
  • Krankenhaus Manacor: 12 Patienten, davon 3 auf der Intensivstation
  • Krankenhaus Inca: 4 Patienten, davon 2 auf der Intensivstation
  • Menorca: 6 Patienten, davon 4 auf der Intensivstation
  • Ibiza: 17, davon 5 auf der Intensivstation
  • Privatklinik Palmaplanas: 7 Patienten, davon 4 auf der Intensivstation
  • Privatklinik Juaneda: zwei Patienten in Behandlung
  • Privatklinik Miramar: 4 Patienten, davon 2 auf der Intensivstation
  • Privatklinik Policlínica Nuestra Señora del Rosario: 1 Patienten in Behandlung

Die weiteren Infizierten werden durch mobile Einheiten zu Hause betreut. Die Balearen sind bislang nach Kantabrien und Murcia sowie Melilla und Ceuta die Region in Spanien mit den geringsten Zahl offiziell bestätiger Coronavirus-Fälle. Noch keine Ansteckung wurde auf Formentera gemeldet.

Lesen Sie hier weiter: Warnstufe Orange in den Krankenhäusern auf Mallorca

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