Bei keinem der auf Mallorca ankommenden Flugpassagiere wurde bislang das Coronavirus festgestellt. Darüber berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Dienstag (21.7.). Seit Anfang Juli die Grenzen geöffnet wurden, mussten sich auf den balearischen Flughäfen 6.130 internationale Passagiere nach der bei allen Ankommenden durchgeführten Prüfung der Körpertemperatur einer zweiten ausgiebigeren Untersuchung unterziehen. 41 von ihnen wurden anschließend laut dem Bericht des "Diario de Mallorca" in ein Krankenhaus gebracht, um sie einer Blutprobe und einem Covid-19-Test zu unterziehen. Keiner der Tests verlief positiv, wie Zahlen des balearischen Gesundheitsministeriums belegen.

Wie die Flughafengesellschaft Aena der MZ bestätigte, werden die Gesundheitstests aktuell ausschließlich bei Fluggästen durchgeführt, die aus dem Ausland anreisen. Diese erreichen den Bereich der Gepäckabholung über die südliche Rampe des Terminals. Nur dort findet die erste Stufe der Gesundheitskontrolle statt: Fiebermessen, Prüfung der Formulare (Passenger Location Card, PLC) und visuelle Prüfung möglicher Symptome. Nationale Fluggäste gelangen über die Nordrampe zu den Kofferfließbändern. Dort findet keinerlei Check statt, heißt es bei Aena.

Angesichts der steigenden Infektionszahlen in einzelnen Regionen des spanischen Festlands - insbesondere Aragonien und Katalonien - fordert die balearische Gesundheitsministerin Patricia Gómez mehr Kontrolle über die vom spanischen Festland einreisenden Passagiere. Da die Kompetenz über die Häfen und Flughäfen bei der spanischen Zentralregierung liegt, kann Palma de Mallorca solche Maßnahmen nicht im Alleingang beschließen. Die Flughafengesellschaft Aena bestätigte gegenüber der MZ, dass es von der Infrastruktur keine Probleme gäbe, die Kontrollen bei allen ankommenden Fluggästen durchzuführen.

Erst wenn die Mitarbeiter im Flughafen beim ersten Check etwas Auffälliges feststellen, werden die Anreisenden einem zweiten Check unterzogen. Dieser zweiten ärztlichen Untersuchung betraf in den vergangenen Wochen 6.130 Passagiere. Dabei handelt es sich entsprechend ausschließlich um Einreisende aus dem Ausland. In 41 Fällen entschieden die Ärzte am Flughafen eine Übermittlung ans Krankenhaus Son Espases, um PCR-Tests durchzuführen. Diese fielen allesamt negativ aus.

Auch bei den aus dem Ausland ankommenden Schiffen werden die Reisenden diesen Prüfungen unterzogen. Zur Zeit sind das alle Reisenden der Fährverbindung von Toulon nach Alcúdia (Mallorca) und Ciutadella (Menorca). Keiner der Schiffspassagiere musste sich bislang einer näheren Zweituntersuchung unterziehen.

Balearen wollen zusätzliche Tracer ausbilden

Um sich auf möglicherweise wachsende Infektionszahlen auch auf den Balearen vorzubereiten, will die Regionalregierung 250 weitere Tracer ausbilden. Bislang sind auf Mallorca und den Nachbarinseln 150 dieser Tracer im Einsatz, die dafür verantwortlich sind, möglichst schnell die Kontakte von Infizierten oder potenziell Infizierten nachzuvollziehen. Auf diese Weise soll die Infektionskette von lokalen Ausbrüchen möglichst schnell unterbrochen werden.

Als ersten Schritt wolle man sich darauf beschränken, Interessierte auszubilden, die erst dann zum Einsatz kämen, wenn die Fallzahlen tatsächlich steigen sollten. Die Ausbildung besteht vor allem aus einer zwei- bis dreitägigen Einführung in die benutzte Software. Ansonsten würde man die Arbeit als Tracer schnell im Team mit erfahreneren Kontaktaufspürern lernen, erklärte Covid-Beauftragter Javier Arranz am Montag (20.7.). /tg

Lesen Sie hier weiter: Das sind die aktuellen Corona-Zahlen auf Mallorca

Einen Überblick über alle MZ-Artikel zum Thema Coronavirus auf Mallorca finden Sie unter diesem Link. Kostenlose Newsletter verschicken wir per Telegram (hier bestellen) oder Mail (hier bestellen)