In welchen Fällen sind die Sorgen einer Corona-Ansteckung begründet und ein kostenloser Test gerechtfertigt? "Nicht jeder kann einfach ins örtliche Gesundheitszentrum spazieren, um sich präventiv testen zu lassen", erklärt eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde IB-Salut auf MZ-Anfrage. Stattdessen muss es einen begründeten Verdacht geben, der einen vom spanischen Gesundheitssystem bezahlten Test rechtfertigt.

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Da seien zum einen Symptome. "Wer hohes Fieber und Husten hat, sollte sich auf jeden Fall direkt mit einem Arzt oder Gesundheitszentrum in Verbindung setzen", heißt es bei IB-Salut. Geraten wird, sich zunächst telefonisch zu melden. Innerhalb von kürzester Zeit würde man einen Termin bekommen und Anweisungen, wo genau man sich einzufinden habe. "In der Regel nutzen die Gesundheitszentren für mögliche Infizierte gesonderte Eingänge oder Räumlichkeiten, als für andere Patienten, um weitere Ansteckungen zu vermeiden." Ein Arzt werde sich dann mit dem eventuell Covid-19-Infizierten auseinandersetzen, ihn untersuchen, fragen, wie lange das Fieber schon anhält und dann entscheiden, ob ein PCR-Test gerechtfertigt ist.

"Beim Thema Corona arbeitet das öffentliche Gesundheitsystem mit dem privaten zusammen", so die Sprecherin weiter. Auch Ausländer, die in Spanien nicht krankenversichert sind, könnten sich bei allen öffentlichen oder privaten medizinischen Stellen melden, ohne dass Unkosten auf sie zukommen.

Ein anderer Grund, warum eine Person sich testen lassen darf - und auch muss - ist der "enge Kontakt" zu einem nachweislich positiv Infizierten. "Dazu gehören Familienangehörige und Mitbewohner, sowie alle Menschen, die mehr als 15 Minuten ohne Mund- und Nasenschutz weniger als zwei Meter entfernt mit dem Covid-19-Positiven zusammen waren." Dass man in einem Restaurant gegessen hat, in dem ein Mitarbeiter positiv getestet worden ist, gelte also nicht als ausreichende Voraussetzung, um sich testen zu lassen. "Unser Experten-Team verfolgt aber ohnehin alle engen Kontakte der positiv Getesteten und setzt sich mit ihnen in Verbindung, man kann also ruhig darauf vertrauen, dass sie sich bei einem melden, sollte tatsächlich eine Gefahr der Ansteckung bestehen."

Für Urlauber, die während ihres Mallorca-Aufenthalts positiv getestet worden sind, stehen speziell für die Quarantäne eingerichtete Hotels zur Verfügung, in denen sie isoliert wohnen können, ohne gesunde Urlauber anzustecken.

Wie die deutsche Gesundheitsministerkonferenz am Freitag (24.7.) beschlossen hat, sollen Reisende aus Nicht-Risikogebieten wie Mallorca innerhalb von 72 Stunden nach ihrer Rückkehr nach Deutschland freiwillig Tests in Anspruch nehmen können. Diese werden - anders als bei Reiserückkehrern aus Risiko-Gebieten - nicht an Teststellen direkt am Flughafen durchgeführt, sondern in Arztpraxen, und sind für die Rückkehrer kostenlos. Wer auf Mallorca Symptome verspürt, sollte aber keinesfalls ohne Rücksprache mit Medizinern ins Flugzeug steigen, weil er lieber in gewohnter Umgebung behandelt werden möchte, sondern sich unverzüglich mit dem hiesigen Gesundheitssystem in Verbindung setzen. /somo

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