Dieser Artikel ist erstmals im August 2020 erschienen.

Man glaubt es kaum, aber Hautkrebs ist auch im Jahr 2020 weiterhin eine völlig unterschätzte Krankheit. Jeder Sonnenbrand ist einer zu viel, betonen Ärzte immer wieder. Der Spanische Verband gegen den Krebs (AECC) hat daher Ende ver­gangener Woche eine Info-Kampagne an den Mallorca-Stränden gestartet. „Jedes Jahr diagnostizieren die Inselärzte rund 400 neue Hautkrebsfälle. Damit ist es die fünfthäufigste Krebserkrankung auf den Balearen", warnt ­Vizepräsident José Reyes. Dabei ist es eigentlich nicht schwer, sich vor der Erkrankung zu schützen, die sich oftmals in verändernden Leberflecken andeutet. Der AECC rät, die Mittagssonne zwischen 12 und 16 Uhr generell zu meiden und auch sonst bestmöglichen Sonnenschutz aufzutragen.

Bei diesem müssen sich die Sonnenbadenden durch ein ­Dickicht an Marken, Lichtschutzfaktoren und verschiedenen Sorten kämpfen. Die gute Nachricht vorneweg: Alle 35 Sonnencremes, die der spanische Verbraucherschutz (OCU) vor wenigen Wochen getestet hat, kommen ihrer Hauptaufgabe nach und sind sicher.

Im Vorjahr hatten noch einige Cremes den Testbedingungen nicht standgehalten. Diesmal prüfte OCU die Produkte der meistgekauften Marken in drei Kategorien: Sonnencreme/Sonnenmilch mit Schutzfaktor 30, Spray mit Schutzfaktor 30 und Sonnencreme für Kinder mit Schutzfaktor 50. Ähnlich der Stiftung ­Warentest hat OCU die Cremes im Labor untersucht, sie auf die Alltagstauglichkeit getestet und die Etiketten überprüft. Erstmals seit vier Jahren haben alle Produkte bestanden. „Für weniger als 6 Euro gibt es einen guten Sonnenschutz", heißt es im Abschlussbericht.

Testsieger ist die Sonnencreme Eucerin Sensitive Protect Sun Lotion SPF 30, welche knapp 13 Euro pro 150 Milliliter kostet. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis haben die Supermarkt-Sonnencremes Cien Sun Leche solar Classic SPF 30 (Lidl, 3,45 Euro, 250 Milliliter) und Sun Med ­Leche Solar SPF 30 (Mercadona, 7,50 Euro, 500 Milliliter). Letztere zählte im Vorjahr noch zu den schlechtesten Cremes im OCU-Test. Unter den Sprays gewinnen ebenfalls Sun Med (5 Euro, 250 Milliliter) und das 13 Euro teure ­Roche Posay An­thelios Spray Invisible 30. Für Kinder ­empfiehlt der Verbraucherschutz das Lidl-Spray Cien Sun Spray ­Solar Infantil SPF 50+ (5,79 Euro, 250 Milliliter) und Garnier Delial Niños Spray Hidratante 50+ (15,86 Euro, 300 Milliliter).

Das gilt es zu beachten

Beim Kauf ist außerdem der Lichtschutzfaktor (LSF) zu berücksichtigen. Dieser gibt multipliziert die Zeit an, in der eine Person sich, ohne zu verbrennen, sonnen kann. Bei hellhäutigen Personen sind das ohne Schutz meist zehn Minuten.Bei LSF 30 erhöht sich diese Zeit also auf 300 Minuten. Mehrfaches Eincremen ändert nichts an der Höchstdauer.

Man sollte zudem nicht sparsam mit der Sonnencreme umgehen. „Um den ­angegebenen Sonnen­schutz­faktor zu erreichen, braucht eine 1,80 Meter große Person etwa 40 Milliliter für den ganzen Körper - drei Esslöffel voll", schreibt die Stiftung Warentest. „Für 14 Tage Strand­urlaub heißt das: ­mindestens drei Flaschen ins Gepäck."

Nach dem Baden sollte der Sonnenschutz erneuert werden. Denn das Prädikat „wasserfest" dürfen die Hersteller auch dann benutzen, wenn nach zwei Mal 20 Minuten Baden die Creme nur noch die Hälfte des angegebenen Schutzes bietet. Der Umwelt tut es gut, wenn die Cremes ohne chemische Filter auskommen. Zinkoxid oder Titandioxid sind physikalische Alternativen.