Die von der spanischen Regierung auf den Markt gebracht App "Radar Covid" ist ab sofort auch auf Mallorca in Betrieb. Das hat die zuständige Behörde am Montag (24.8.) mitgeteilt. Die Balearen sind damit die siebte Region in Spanien, die mit Hilfe der Smartphone-Anwendung gegen die Ausbreitung der Pandemie vorgeht.

Die App warnt mittels Bluetooth-Technologie den Besitzer des Handys für den Fall, dass er sich in den vergangenen Tagen längere Zeit in der Nähe einer positiv getesteten Person aufgehalten hat - vorausgesetzt, diese Person hat die App ebenfalls in Betrieb und den Positivtest anonym gemeldet.

Bei der App handelt es sich zwar um eine spanienweite Initiative, die technische Umsetzung liegt aber bei den Regionen. Auf den Balearen sind nun die nötigen technischen Grundlagen geschaffen, in diesen Tagen wird zudem das Personal im Umgang mit den technischen Protokollen geschult. Eigentlich sollte die App bereits seit dem 10. August auf den Balearen funktionieren. Als erstes kam sie auf den Kanaren zum Einsatz, wo man mit den Ergebnissen sehr zufrieden ist, wie die spanischen Medien berichten.

Und so geht's

Die Installation und Verwendung der App, die neben Spanisch und Katalanisch auch auf Englisch verfügbar ist, erweist sich als denkbar einfach. Suchen Sie im Play Store (externer Link) bzw. im App Store (externer Link) nach "Radar Covid" und installieren Sie die App. Nach dem Öffnen müssen Sie lediglich die Sprache auswählen sowie der Verwendung der Bluetooth-Technologie zustimmen. Die spanische Regierung versichert, dass die Verwendung zu 100 Prozent anonym ist. Gespeichert werden Ort, Uhrzeit und Dauer eines Aufenthalts in der Nähe von anderen App-Nutzern für 14 Tage.

Im Fall eines eigenen Positiv-Tests kann über die App ein von den Behörden zur Verfügung gestellter Code geschickt werden, um so andere Benutzer der App anonym zu informieren, dass sie sich in der Nähe von Ihnen aufgehalten haben.

"Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen sich diese Applikation herunterladen, denn dadurch können viele Menschenleben gerettet werden", so die balearische Ministerin für Verwaltung und Modernisierung, Isabel Castro, am Freitag (28.8.) auf einer Pressekonferenz, auf der Einzelheiten zu "Radar Covid" vorgestellt wurden. Immerhin besäßen rund 91 Prozent aller Menschen auf den Balearen zwischen 16 und 74 Jahren ein Smartphone, unter den jungen Leuten seien es annähernd 100 Prozent. Castro betonte mehrmals, dass der Datenschutz durch die Nutzung des Programms nicht in Mitleidenschaft gezogen werde. "Jeder kann den Radar jederzeit freiwillig deaktivieren und niemand muss Angst haben, dass sein Name im Falle eines positiven Testergebnisses an andere Kontakte weitergeleitet wird."

Zwar ersetze die Applikation nicht die Arbeit der Tracer, die derzeit auf Hochtouren arbeiten, um mögliche Infektionsketten möglichst schnell aufzudecken und zu unterbrechen, "sie erleichtert ihnen die Arbeit aber sehr", so auch die balearische Gesundheitsministerin Patricia Gómez.

Auch eine neue Hotline ist ab sofort in Betrieb. Hier können alle Menschen anrufen, die Zweifel haben, ob sie sich angesteckt haben könnten und nicht wissen, wie sie weiter vorgehen sollen. Die Hotline ist zu erreichen unter der Nummer 900 10 09 71 /ff, somo

Das sind die aktuellen Corona-Zahlen auf den Balearen

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