Die Ärztevereinigungen auf Mallorca haben am Freitag (23.10.) geschlossen verkündet, dass sie an einem für kommenden Dienstag (27.10.) spanienweit geplanten Ärztestreik teilnehmen wollen. Dadurch wolle man auch die Gesundheit der Patienten schützen, so die Mediziner.

Konkret geht es in der geplanten Protestaktion um eine neue Gesetzesvorlage, die die spanische Zentralregierung verabschieden will und die besagt, dass zukünftig Ärzte ohne fachliche Spezialisierung in jeglichen Bereichen des öffentlichen Gesundheitssystems eingesetzt werden dürfen, um so dem Personalmangel entgegen zu wirken.

Wie José Manuel Valverde, Vorsitzender der balearischen Ärztekammer auf einer Pressekonferenz kritisierte, habe das spanische Gesundheitsminsiterium die Neuerung ohne Absprache mit dem Mediziner-Kollektiv in die Wege geleitet. Er bezweifle, dass ein Mediziner ohne die bisher vorgesehenen Titel und Spezialisierungen fähig sei, Aufgaben zu übernehmen, die er nicht gelernt habe. "Das geht gegen jede Logik und zeigt, dass es sich um eine Hau-Ruck-Aktion handelt."

Miguel Lázaro von der Ärztgewerkschaft auf den Balearen warnte vor einer Unterwanderung der Profession und des international anerkannten Ausbildungssystems und betonte, dass Patienten so nicht-qualifiziertem Personal ausgesetzt würden - ein Zustand, der so in keinem anderen europäischen Land herrsche. /somo