Die spanische Zentralregierung hat am Dienstag (24.11.) einen nationalen Impfplan gegen das Coronavirus vorgestellt. Zuvor hatte der Ministerrat das Vorhaben ratifiziert. Wie der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa bekannt gab, erwartet Spanien, mit 140 Millionen Impfdosen zählen zu können. Diese Anzahl reiche aus, um die Bevölkerung immun gegen das Virus zu machen.

Die Impfung in Spanien und damit auch auf Mallorca soll voraussichtlich im Januar beginnen und wird auf freiwilliger Basis geschehen. In einer ersten Phase von Januar bis März sollen zunächst bevorzugt Mitarbeiter im Gesundheitssektor und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geimpft werden. Auf den Balearen leben rund 4.500 Menschen in Seniorenheimen, hinzu kommen knapp 4.000 Mitarbeiter. Die Anzahl des Personals im Gesundheitssektor umfasst auf den Inseln rund 18.000 Menschen. Wie die Balearen-Regierung angab, hoffe man, dass all diese Personen bereits in der ersten Phase an die Reihe kommen können. In einer zweiten Phase von März bis Juni soll der Kreis erweitert werden. Danach soll auch die gesamte Bevölkerung die Möglichkeit bekommen, sich impfen zu lassen.

Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, sollen spanienweit rund 13.000 Impfstellen eingerichtet werden, ähnlich wie bei der Grippe, gegen die sich jährlich etwa 10 Millionen Menschen in Spanien impfen lassen. Bei der Impfkampagne wollen das zentralspanische und das balearische Gesundheitsministerium eng miteinander kooperieren. Man arbeite derzeit daran, die logistischen Schritte für die Lagerung und den Vertrieb der Impfdosen zu organisieren.

Wie bereits feststeht, wird es verschiedene Arten von Impfstoffen geben. Die EU hat Verträge mit fünf Pharmaunternehmen geschlossen: AstraZeneca, Sanofi-GSK, Janssen, BioNTech-Pfizer und CureVac. Der Bürger wird allerdings nicht selbst entscheiden dürfen, welche der Impfungen ihm verabreicht wird.

Spanien ist neben Deutschland das erste Land in der EU, das einen detaillierten Impfplan vorlegen kann. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits seit September. Wie Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez am Freitag (20.11.) bekannt gab, habe die EU bislang bei verschiedenen Pharmaunternehmen eine Milliarde Impfdosen reserviert, über weitere Kontingente werde derzeit verhandelt. Spanien stünden etwa zehn Prozent davon zu, so Sánchez.

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