Der sprunghafte Anstieg der Neuinfektionen auf Mallorca und den Nachbarinseln bereitet der Balearen-Regierung zunehmend Sorgen, wie Gesundheitsministerin Patricia Gómez am Freitag (3.11.) bei einer Pressekonferenz eingestand. "Die Pandemie zieht unglücklicherweise wieder an", seufzte Gómez. Kurz zuvor hatte die Gesundheitsbehöhrde Ib-Salut 564 positive Testergebnisse vermeldet, 219 mehr als am Donnerstag, als ebenfalls ein neuer Höchststand seit Anfang August erreicht worden war. Das seien "doppelt so viele" wie eine Woche zuvor. Zudem gibt es bereits zwei bestätigte Omikron-Infektionen bei Reiserückkehrern aus Südafrika.

Und wie immer etwas zeitverzögert steigen inzwischen auch die Krankenhauseinlieferungen wieder an, wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau als ein Jahr zuvor, als es noch keine Impfungen gab. Die Lage auf den Intensivstationen sei noch unter Kontrolle, dafür seien die Gesundheitszentren verstärkt gefordert. Auch deswegen habe man etwa 1.000 Mitarbeitern im Gesundheitssystem ihre Zeitverträge verlängert. Außerdem unterstützen wieder Soldaten bei der Kontaktverfolgung bei Corona-Fällen.

Gómez erklärte, dass die Insel Mallorca trotz des Anstiegs der Fallzahlen weitere zwei Wochen in der Corona-Warnstufe 1 bleiben werde, ebenso wie Ibiza und Formentera. Menorca wurde von Stufe 1 auf 3 hochgestuft, weil dort die Inzidenz deutlich höher liegt als auf den anderen Inseln. Das hat Auswirkungen darauf, wo genau die 3G-Regeln Anwendung finden, die ab Samstag (4.12.) gelten. Gómez darum bat, dass alle Bürger das Covid-Zertifikat auf dem Handy mit sich führen.

Der deutsche gelbe Impfausweis genüge prinzipiell nicht, Deutsche mögen sich auch das Covid-Zertifikat digital herunterladen, appellierte Gómez. Und die Menschen machen Gebrauch von der digitalen Variante: Seit Mitte der Woche seien 25.534 Covid-Pässe heruntergeladen worden, sagte Gómez.

So geht es beim Impfen weiter

Wie es mit der Impfkampagne weitergeht, erklärte die Impfkoordinatorin Eugenia Carandell. In den nächsten Tagen sollten alle Angestellten im Gesundheitsbereich sowie die Bevölkerung über 70 Jahre mit der Booster-Impfung durchgeimpft sein. Wer über 70 Jahre alt sei und noch nicht für eine Booster-Impfung angerufen worden sei, der solle sich am besten bei seinem Gesundheitszentrum melden.

Menschen ab 60 Jahren sollten zunächst einmal abwarten, sie würden derzeit angerufen, um für eine Booster-Impfung vorgeladen zu werden. Selbst vorstellig werden müssten diejenigen, die mit der Impfung von Janssen geimpft worden seien. Für die zweite Dosis solle man sich ebenfalls im Gesundheitszentrum melden, so Carandell. Hier fehlten nach wie vor viele vor allem junge Menschen, die ihre zweite Dosis noch nicht bekommen haben.

Gómez rief die Bevölkerung noch einmal eindringlich dazu auf, sich impfen zu lassen, und die ab Samstag geltenden 3G-Regelungen in der Gastronomie strikt zu befolgen.